Fließendes Glas lädt in der „Galerie Moto“ zum Abhängen
Seit Herbst 2022 hat Hall in der Tirol seinen eigenen Artist-Run Space. Die „Galerie Moto“ zeigt Glasobjekte von Verena Schatz.
Hall i. T. – Sie sind eine Galerie – ohne eine Galerie zu sein. Jedenfalls keine kommerzielle. Ums Verkaufen geht es dem Tiroler Künstler Roman Bauer nicht primär. Seine im Herbst 2022 eröffnete „Galerie Moto“ soll in der Haller Altstadt mehr ein Treffpunkt sein, ein Ort des Austausches zwischen KünstlerInnen und Kunst, Kunst und Publikum sowie KünstlerInnen und KünstlerInnen. Solche Artist-Run Spaces gibt es in Akademiestädten wie Wien zuhauf, in Tirol seltener. „KünstlerInnen zeigen KünstlerInnen“ lautet das Grundkonzept. Aktuell sind Arbeiten von Verena Schatz zu sehen.
Das präferierte Material der 1983 geborenen Innsbruckerin ist Glas. Sie formt es zu weichen, fließenden Objekten, die nur scheinbar nahe am Zu-Boden-Krachen sind. Mit ihrer Ausstellung „Mezzanine“ in der Plattform 6020 holte sich Schatz 2022 den Würlinger Preis der Stadt Innsbruck. Ihre an einem Wandhaken schön abhängende Arbeit ist jedenfalls auch in der gleichnamigen Schau „Hang in There“ in Hall zu sehen.
Zum Abhängen mit der Kunst von Verena Schatz sind BesucherInnen noch bis nächste Woche geladen. Drei Jahre lang will Bauer den Raum insgesamt mit Kunst bespielen, so der Plan. Auf öffentliche Förderungen verzichtet Bauer. Die Kunst müsse unabhängig bleiben, betont Künstlerkollege Hermann Graber, der „Präsident“ des Galerie-Moto-Vereins, dem die Eröffnungsschau im Oktober 2022 gewidmet war.
Einen leisen Gegenpart zu den etablierten Kunsträumen in Hall (Museum Klocker oder Im Vektor) bildet die Galerie Moto allemal. Ob das sehr von persönlichen Vorlieben gefärbte Programm neben KünstlerInnen auch kunstfernes Publikum lockt, wird sich zeigen. Als nächstes (ab 3.3.) probiert es Innsbruckerin Christine Piberhofer.