Herausforderung für Schwerverkehr

Dilemma für Spediteure: Wasserstoff zu teuer, Batterien zu schwer

Experten erwarten im Schwerverkehr einen Mix je nach Einsatz-Zweck.
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Berlin, London – Batterien oder Wasserstoff-Brennzellen, das ist im Transportbereich aktuell die große Frage. Das hohe Gewicht von Batterien und die vergleichsweise langen Ladezeiten schrecken derzeit viele Kunden ab. Der Vorteil von Wasserstoff-Fahrzeugen: Sie sind deutlich leichter, müssen nur wenige Kilogramm Wasserstoff tanken und können deswegen schwerere Lasten transportieren.

Dazu kommt: Der Wasserstoff ist in wenigen Minuten an Tankstellen nachgefüllt, die Fahrzeuge stehen nicht für längere Zeit an Ladesäulen. Der Nachteil: Bei der Brennstoffzellen-Technologie ist noch mehr Entwicklungsarbeit als bei Elektro-Trucks nötig. Außerdem mangelt es bis jetzt an grünem Wasserstoff. Dieser ist vergleichsweise teuer und um ihn rangeln sich eine Vielzahl anderer Interessenten wie Stahlkocher. Zudem wird bei der Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse viel Strom benötigt; die Effizienz von Brennstoffzellen-Fahrzeugen ist deutlich geringer als die von Batterie-Autos.

Doch der Ausbau kommt. In den USA stehen im Rahmen des Inflation Reduction Act Mittel für den Aufbau einer Tankstellen-Infrastruktur bereit, was nach Einschätzung von Experten die Entwicklung von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen vorantreiben wird. Doch aktuell sind asiatische Hersteller führend. Toyota etwa hat Tausende Patente für Brennstoffzellen angemeldet, europäische und US-Unternehmen liegen hier deutlich zurück.

Bis Spediteure im größeren Umfang Brennstoffzellen-Fahrzeuge kaufen, dürfte es noch dauern. Für die nächsten Jahre seien batteriebetriebene Lastwagen die Fahrzeuge der Wahl, sagt MAN-Technikchef Frederik Zohm: Die Batterietechnologie sei in ihrem technologischen Reifegrad so weit, sie in Serienfahrzeugen einsetzen zu können. Wasserstoff sei dann ein Thema für die 2030er-Jahre. (APA)

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