Tourismusexperten sehen Handlungsbedarf: Branche muss nachhaltiger werden
Schladming, Innsbruck – Bei der 14. Auflage des „Destination Excellence Circle“ versammelten sich Tourismusexperten führender Alpenregionen. Es gab einen breiten Konsens darüber, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. Intensiv diskutiert wurde die EU-Taxonomie als neues Regelwerk, welche stufenweise immer mehr Unternehmen zur ESG-Berichterstattung, also einem Nachhaltigkeitsreporting, verpflichtet. So müssten bereits für das Finanzjahr 2024 ca. 50.000 KMU in Österreich ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten dokumentieren.
Markus Webhofer vom Institute of Brand Logic und Initiator des Treffens warnte: „Viele touristische Leistungsträger haben diese Vorgaben nicht auf dem Radar, denn damit wird ökologisches Handeln zur ökonomischen Basis, weil etwa auch die Kreditvergabe nach diesen Gesichtspunkten erfolgen wird.“ Diskutiert wurden auch Themen wie Greenwashing oder wie glaubhafte und wirksame Nachhaltigkeit in Destinationen gelingen könnte.
Einig waren sich die Touristiker, dass für die Gäste von morgen Nachhaltigkeit zum bedeutenden Kriterium für die Buchungsentscheidung werden wird. Neben ökologischem werde vor allem auch Qualitätsbewusstsein entscheiden. Das Mengenwachstum der vergangenen Jahrzehnte habe ausgedient, hieß es. Zudem waren sich die Touristiker einig, dass es neben großen Leuchtturmprojekten auch einen fundierten Dialog innerhalb von Regionen brauche. Diskutiert wurden auch die Neuausrichtung des Dachstein-Gletschers mit dem Aus für Skilauf. (TT)
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