Love Politics

Ausbildung für eine neue Generation von Politikern

Im Sommer startet unter dem Namen Love Politics ein neues Ausbildungsprogramm für eine neue Politikergeneration.
© APA/Manhart

Politiker mit Zertifikat. Ein neues, überparteiliches Ausbildungsprogramm soll für eine neue Qualität sorgen.

Wien – Was bedeutet politisches Denken in einem wirtschaftlich ausgerichteten System, wie strukturiert man sich gegen Angriffe von sozialen Medien, wie entstehen Gesetze und welche Folgen haben sie? Dies sind nur einige der Fragen, deren Antworten in einem neuen Ausbildungsprogramm für eine künftige Politikergeneration erarbeitet werden sollen. In anderen Ländern gibt es an der Apolitical Academy bereits eine derartige erfolgreiche Ausbildung. Jetzt soll es ab Sommer den ersten Lehrgang, aufgeteilt auf neun Module, für den deutschsprachigen Raum geben. Der überparteiliche Ableger in Österreich firmiert unter dem Namen Love Politics. Es gehe schlichtweg darum, kann man dem Internetauftritt (lovepolitics.net) entnehmen, neue „verantwortlich handelnde Akteurinnen und Akteure für die Politik auszubilden, um die Demokratie und den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken“. Der Lehrgang liefert mit seinem Leadership „das Handwerkszeug, um als Politikerin und Politiker unter extrem herausfordernden Rahmenbedingungen umsetzungsstark, wirksam und glaubwürdig agieren zu können. Das gemeinnützige Recruiting- und Ausbildungsprogramm eröffnet neuen Talenten Wege in die Politik.“

Das international agierende Team kann dabei auch auf eine breite politische Expertise bauen. Zu den aktiven Unterstützern gehören unter anderem der frühere Bundespräsident Heinz Fischer oder der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler.

Ich unterstütze die Ausbildung, weil sie die Interessen der Politik stärkt und den Vertrauensverlust bekämpft.
Heinz Fischer (ehemaliger Bundespräsident)

Fischer zeigt sich im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung von der Notwendigkeit von Love Politics überzeugt. „Ich unterstütze diese Initiative, weil sie die Interessen der Politik stärkt und es sich dabei um eine Ausbildung handelt, die den Vertrauensverlust gegenüber Politik bekämpfen kann.“ Ähnlich die Argumentation von Fischler: „Politische Akademien sind in ihrem Angebot schwächer geworden. Es braucht neue Angebote für künftige Politiker und Politikerinnen, die sich ernsthaft engagieren wollen. Und es kann kein Nachteil sein, für seine Ausbildung auch eine Zertifizierung zu erhalten.“

Der erste Lehrgang (mit 35 Personen) für Deutschland, die Schweiz und Österreich startet im Sommer. Die Kosten betragen 10.000 Euro. Allerdings soll ein Stipendiensystem dafür sorgen, dass ein Teilnehmer nicht mehr als 1000 Euro zu bezahlen hat.