Kritik an Verhandlungen

KV-Abschluss im Hotel- und Gastgewerbe: Im Schnitt 9,3 Prozent Plus

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Die Arbeitnehmervertreter kritisieren geringes Entgegenkommen der Arbeitgeber. Am Ende einigte man sich auf einen neuen Brutto-Mindestlohn von 1800 Euro für Hilfskräfte.

Wien – Die Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe erhalten ab 1. Mai 2023 im Durchschnitt 9,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Der neue Brutto-Mindestlohn für Hilfskräfte beträgt 1800 Euro und für Fachkräfte in den ersten beiden Berufsjahren 1860 Euro. Die Lehrlingseinkommen liegen ab 1. Mai bei 925 Euro im ersten Lehrjahr, 1035 Euro im zweiten, 1215 Euro im dritten und 1305 Euro im vierten Lehrjahr, teilten die Gewerkschaften GPA und vida Mittwochabend mit.

"Damit ist zumindest ein Reallohnzuwachs und ein erster notwendiger Schritt in Richtung 2000 Euro Mindestlohn für die 230.000 Beschäftigten in der Branche gelungen", betonten Berend Tusch und Andreas Laaber, Kollektivvertrags-Chefverhandler der vida und GPA.

Kritik an Verhandlungen

Trotz der Einigung auf den Kollektivvertrag (KV) 2023 sind die Arbeitnehmervertreter verstimmt. "An den Teuerungsausgleich von 400 Euro konnten sich die Arbeitgebervertreter in der dritten (KV-Verhandlungs-)Runde am Mittwoch nicht mehr erinnern", kritisierte Tusch "das alles andere als vertrauensfördernde Vorgehen des Verhandlungs-Gegenübers".

Der Arbeitsmarkt sei ein Markt mit Angebot und Nachfrage wie jeder andere - dementsprechend habe die Tourismusbranche sehr starken Aufholbedarf im Wettbewerb um Arbeitskräfte, so Tusch. "Ob die Zugeständnisse der Arbeitgeber reichen, um der stark gestiegenen Nachfrage an Arbeitskräften gerecht zu werden, bleibt fraglich", meinten Tusch und Laaber. (APA)