🌍 Aktionen in Wien

Protestwochen zu Ende: Klima-Aktivisten geben der Regierung jetzt einmal Zeit

Straßenblockaden und 100 Festnahmen für das Klima: Die Aktivisten der „Letzten Generation“ waren im Wiener Frühverkehr aktiv.
© APA/LGÖ

Wien – Gestern klebten sich Aktivisten der „Letzten Generation“ noch einmal an vier Punkten in Wien an die Straße. Sie versuchten, durch Blockaden des morgendlichen Berufsverkehrs Aufmerksamkeit für den Klimaschutz zu gewinnen. Zwei intensive Protestwochen gingen damit zu Ende. „Wir gehen jetzt einmal in eine Pause“, berichtete Aktivist David Sonnenbaum im Gespräch mit der TT. Einzelne Proteste seien weiterhin nicht ausgeschlossen. Große Aktionen plane man aber erst in einigen Wochen wieder – abhängig davon, ob die Regierung zu Maßnahmen wie Tempo 100 auf den Autobahnen bereit sei oder nicht.

Laut Sonnenbaum beteiligten sich an der jüngsten Welle rund 35 Menschen. Rund 100-mal habe die Polizei eine Person vorübergehend in Gewahrsam genommen – auch ihn selbst einige Male.

Von größeren Problemen oder Gewalt berichten weder Aktivisten noch Polizei. Einmal seien aber zwei Frauen von der Straße gezogen worden, obwohl sie sich schon festgeklebt hatten, sagt Sonnenbaum. Laut Polizei würden die Vorfälle untersucht.

Für Aufsehen sorgten Aktivisten, die sich am Montag auf einem Überkopf-Wegweiser der Stadtautobahn festgeklebt hatten. Die Beamten entfernten sie nicht, der Verkehr rollte weiter – und die Aktivisten kritisierten, die Polizei habe sie gefährdet und „bewusst zurückgelassen“.

Behördensprecherin Barbara Gass meint dazu, dass eine Hilfeleistung jederzeit möglich gewesen sei. Die Aktivisten hätten aber gar nicht darum ersucht.