Asylgeschichten: Helfen und mitunter gemeinsam tanzen
Innsbruck – Der ehemalige Caritas-Direktor von Tirol Georg Schärmer sagte stets, dass „Helfen in unserer DNA liegt“. Tatsächlich ist das Engagement von Privatpersonen für Menschen auf der Flucht hier besonders groß. Man denke nur an den Einsatz für Kinder in den griechischen Lagern: Eine Gruppe rund um den Schauspieler Nik Neureiter campierte ganze Wochenenden bei widrigsten Bedingungen in Zelten vor dem Landestheater.
Viel Engagement ist nicht so öffentlich. Christine Baur und Nik Neureiter vom Theater konkret haben daher mit Armin Staffler vom Theater Verband Tirol (Leiter politisches und soziales Theater) ein hoch spannendes Projekt initiiert. Fünf Gruppen gehen anhand von persönlichen Erlebnissen der Frage nach, wie ehrenamtliches Engagement im Bereich Flucht und Asyl angesichts der herausfordernden Umstände funktionieren kann. Staffler dazu: „Theater ist eine Möglichkeit, das Engagement und den Zusammenhalt aufrechtzuerhalten und zu stärken – als Einzelner und als Gesellschaft.“ Es zeige auch, dass jede Geschichte des anderen auch unsere Geschichte ist.
Beteiligt sind die Gruppe Infektiös, das Projekttheater Hall, spectACT und Kufstein hilft, Theater konkret und Kühne Bühne. In fünf Auseinandersetzungen zu je 20 Minuten wird auch klar, dass der Wunsch zu helfen groß, das konkrete Tun aber oft nicht so einfach ist. spectACT und Kufstein hilft fragen daher, wie sich Ehrenamtliche und Flüchtende begegnen, was zu tun ist und ob sich ein Tänzchen ausgeht?
Für Theater konkret erzählen MenschenrechtsaktivistInnen über ihre Motivation. Branko Sevic engagiert sich, weil er selbst als Kind vor dem Krieg in Ex-Jugoslawien geflohen ist und die Situation der Geflüchteten heute genau einschätzen kann. Das Stück „Der aufrechte Gang“ feierte am Freitag Premiere. Weitere Termine gibt es im März in Hall, Kufstein, Zams und Imst, siehe www.theaterverbandtirol.at