Militante Islamisten an der Macht

Amnesty: Verstöße der Taliban gegen Menschenrechte müssen verfolgt werden

Einmal mehr hat Afghanistan seit Übernahme der Taliban einen Rückschritt bei den Menschenrechten hingelegt.
© APA/AFP/SHAFIULLAH KAKAR

Seit die Taliban in Afghanistan wieder an der Macht sind, verschlechtert sich die Menschenrechtslage zusehends. Amnesty International fordert, dass die Mitglieder der Vereinten Nationen endlich einschreiten.

Kabul/London– Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) angesichts einer sich verschlechternden Menschenrechtslage in Afghanistan zum Handeln aufgerufen. Der Straflosigkeit der Taliban müsse ein Ende gesetzt werden, forderte die Organisation. "Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft ihren wiederholten öffentlichen Stellungnahmen konkrete Taten folgen lässt", so Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard.

"Die Menschenrechtslage in Afghanistan verschlechtert sich rapide", sagte Callamard am Montag weiter. Jeden Tag verübten die Taliban "unerbittliche Übergriffe". Die Islamisten seien jedoch weder in der Lage noch bereit dazu, Menschenrechtsverstöße in den eigenen Reihen zu verfolgen. Daher müsse eine unabhängige Kontrollinstanz in Afghanistan errichtet werden.

Seit der Rückkehr der militanten Islamisten an die Macht im August 2021 habe Amnesty Festnahmen von Frauenrechtlerinnen, Journalisten und Zivilisten in der Provinz Pandschir und Massenmorde an der schiitischen Minderheit der Hazara in drei Provinzen dokumentiert. Festgenommenen werde rechtlicher Beistand und der Kontakt zu ihren Familien verwehrt, hieß es. (APA/dpa)

Mehr zum Thema:

undefined

Aufforderung des UNO-Sicherheitsrates

Taliban lehnen Forderungen zur Achtung von Frauenrechten ab