Sieg gegen Capitals verspielt: Bittere Pille für die Haie zum Play-off-Auftakt
Unglaublich, aber wahr: Der HC Innsbruck gab zum Auftakt der Best-of-seven-Viertelfinal-Serie in der Tiwag Arena zuerst einen 2:0-, dann einen 4:2-Vorsprung aus der Hand und verlor 4:6 gegen die Vienna Capitals. Spiel Nummer zwei steigt am Freitag in Wien.
Innsbruck – Nach fast fünf Jahren Play-off-Pause war es am Dienstag in der Tiwag-Arena endlich wieder so weit. Und nachdem Topscorer Brady Shaw als wertvollster Spieler des Grunddurchgangs (MVP) vor dem Match als erster Innsbruck-Crack die „Ron-Kennedy-Trophäe“ in Empfang genommen hatte, legten die Hausherren los wie von der Tarantel gestochen. Ein wahrer Orkan brauste über die Vienna Capitals in den Anfangsminuten hinweg.
Der erste Lohn stellte sich schon nach 69 Sekunden ein. Nach Shaw-Vorlage traf Nico Feldner aus spitzem Winkel mit aller Entschlossenheit zum 1:0 (2). Nach einer ersten überstandenen Unterzahl legte nach Krogsgaard-Assist mit Daniel Jakubitzka ein zweiter Tiroler zum 2:0 (6.) nach. Die Gäste benötigten rund zehn Minuten, um sich zu finden. Weil die Haie aber in einer Szene auf den Toptorschützen Max Zimmer vergaßen, stand es nach 13 Minuten nur noch 2:1. Der Play-off-Geist wehte aber mit ohrenbetäubendem Lärm durch die Tiwag-Arena.
📽️ Video | Tor von Daniel Jakubitzka
Die Gäste kamen besser aus der Kabine. Und nach 27 Minuten rollten die HCI-Fans auf der Tribüne jene drei schwarzen Punkte auf gelbem Grund aus, die blinde Menschen ohne entsprechendes Sehvermögen kennzeichnen. Das galt dem Schiedsrichtergespann um Kristijan Nikolic, das zu diesem Zeitpunkt nach einem von Wien provozierten Handgemenge die bereits dritte Strafe gegen die Haie aussprach und die Capitals ungeschoren davonkommen ließ. Der Ärger im Publikum war absolut nachvollziehbar, weil in diesem Powerplay auch der 2:2-Ausgleich fiel.
Nach einer halben Stunde nahmen die Tiroler wieder Fahrt auf. Zunächst scheiterten Adam Helewka (30.) und Jan Lattner (31.) noch knapp, dann revanchierte sich Feldner mit einem Assist aber bei Shaw, der zum 3:2 (32.) traf.
Und siehe da: Plötzlich marschierten zwei Caps auf die Strafbank. Eine Chance, die sich die Innsbrucker als bestes Powerplay-Team der Liga in 5:3-Überlegenheit nicht nehmen ließen – Corey Mackin sorgte nach 38 Minuten für eine 4:2-Führung.
Die Wiener kamen im Schlussdrittel durch Kapitän Mario Fischer auf ein Tor (4:3/49.) heran. Der Ausgleich lag bei einem Stangenschuss in der Luft (54.), quasi im Gegenzug scheiterte Adam Helewka alleine vor Goalie Bernhard Starkbaum. Und auf der Gegenseite kürte sich Maxwell Zimmer mit seinem dritten Treffer zum 4:4 (57.) zum „Man of the Match“.
Es kam noch bitterer, weil die Hausherren bei einem Wechsel auf Matt Bradley vergaßen und der zweite Topscorer der Gäste mit Eiseskälte das 4:5 (58.) besorgte. Den sechsten Gegentreffer ins leere Gehäuse gab es auch noch obendrauf.
Was lange Zeit nach einer Partystimmung aussah, endete mit einem kräftigen Kater und 0:1-Rückstand in der Best-of-seven-Serie, den man sich mit diesem Finish wie aus heiterem Himmel selbst zuzuschreiben hatte.
ICE Hockey League – Play-off-Viertelfinale
Best of seven; 1. Spiel:
HC Innsbruck – Vienna C.4:6 (2:1, 2:1, 0:4)
2600; Tiwag-Arena. Tore: Feldner (2.), Jakubitzka (6.), Shaw (32.), Mackin (38./PP2) bzw. Zimmer (13., 28./PP, 57.) Fischer (49.), Bradley (58.), Prokes (59./EN).
Stand in der Serie: 0:1
Villach – KAC 0:4 (0:2, 0:0, 0:2)
Tore: Lessio (8.), Ticar (14./PP), Haudum (48./PP), Petersen (59./EN).
Stand in der Serie: 0:1.
Salzburg – Fehervar 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)
Tore: Thaler (13.), Schneider (32.), Genowa (42/PP) bzw. Terbocs (27.), Kuralt (50.).
Stand in der Serie: 1:0
Bozen – Linz 2:0 (1:0, 1:0, 0:0)
Tore: Hults (14./PP, 39.)
Stand in der Serie: 0:1
2. Spiel, Freitag:
Vienna C. – HC Innsbruck (19.30), KAC – Villach, Linz – Bozen, Fehervar – Salzburg (alle 19.15).
Weitere Termine: 12.3., 14.3; falls nötig: 17.3., 19.3., 21.3.