Gemeinsam gartelt sich’s leichter: Immer mehr geteilte Gärten in Tirol
Tarrenz – „Wir haben noch zwei, zwei Parzellen frei“, erklärt Alexandra Flür. Die frühere TVB-Geschäftsführerin von Imst hat sich schon vor einigen Jahren beruflich verändert. Und ihr Hobby, das Garteln, konnte sie vor sieben Jahren auch noch ausdehnen, denn seit sie bei Tarrenz Eigentümerin einer 2000 Quadratmeter großen Parzelle geworden ist, gibt es den „3G-Garten“. Und das Ganze weit vor Corona – denn diese 3G berufen sich seit 2015 auf den Slogan „Gemeinsam Garteln im Gurgltal“.
Das Angebot richtet sich in erster Linie an junge Familien, die nur über eine Terrasse oder einen zu kleinen Garten verfügen. „Voraussetzung für die Mitarbeit im Gemeinschaftsgarten ist eine biologische – bevorzugt eine biodynamische – Bewirtschaftung“, betont Flür. Neben der Versorgung mit eigenem Gemüse wird auf den Austausch von Tipps und Hilfestellung untereinander Wert gelegt. Am Feld befinden sich Gemüsefelder, Bienenstöcke, einige Sträucher, Obstbäume, ein Geräteschuppen mit Sitzmöglichkeit und Komposttoilette oder auch Blumen- und Kräuterbeete. 2019 wurde im hinteren Teil des Ackers eine Hecke aus heimischen Wildgehölzen als Lebensraum für Tiere gepflanzt. Wasser steht in einem Tank zur Verfügung.
„Ich war selbst erstaunt, wie viel ich aus meinem Garten herausbekomme“, so Flür. Sie sei in Sachen Gemüse „eine Selbstversorgerin“.
Die Idee der Gemeinschaftsgärten entstand in Tirol 2008 mit dem inzwischen wegen eines Bauprojektes eingestellten „interkulturellen Gemeinschaftsgarten Wilten“. 2012 erwuchs daraus die „Servicestelle Gemeinschaftsgärten Tirol“ als Bereich des Tiroler Bildungsforums. Diese sammelt unter https://gemeinsam-garteln.tirol die Projekte in Tirol und Südtirol. Von den 29 bestehenden Tiroler Gärten befinden sich die meisten in Innsbruck und Umgebung. (pascal)