Zuschlag für Südtiroler SAD

Enttäuschung in Nassereith: Buslinien-Vergabe nach Südtirol sorgt für Diskussionen

Der Nassereither Postplatz ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Von hier aus fahren die Busse nach Innsbruck, Imst und Reutte.
© Paschinger

Nassereith – Dass die Bietergemeinschaft Breuss/SAD, Ableger der Südtiroler SAD, den Zuschlag für die Busstrecke Innsbruck-Nassereith (Los 4) erhalten hat, sorgt in Nassereith für Diskussionen. Bürgermeister Herbert Kröll ist „nicht glücklich. Es kann nicht alles über den Preis gehen“, bedauert er die Entscheidung des VVT. Seiner Einschätzung nach „verlieren wir hier in Nassereith Arbeitsplätze“. Und ihm sei auch nicht bekannt, dass die SAD in Nassereith über einen Waschplatz oder Aufenthaltsraum für die Fahrer verfüge.

Beim VVT wird die Vergabe hingegen als Abschluss eines gut zweijährigen Verfahrens gesehen. Die Ausschreibung des Großraumes Innsbruck wurde in vier Lose geteilt, Postbus erhielt den Zuschlag für drei, wurde deshalb vom vierten Los „ausgesperrt“. Blieben dafür nur noch die Breuss/SAD (Sitz in Schönwies) sowie die ARGE OberlandBus (Ötztaler, Paznauntaler und Tyroltours). Die Angebote differierten pro Jahr um 689.620,21 Euro – womit OberlandBus auf zehn Jahre gut 6,9 Millionen Euro mehr gekostet hätte.

Seitens des VVT wird erklärt, dass man ein Bestbieterverfahren durchgeführt habe: Der Angebotspreis werde zu 60 %, die Qualität zu 40 % herangezogen. Das Qualitätskonzept konnte den Preisunterschied nicht wettmachen. Zudem wird betont, dass man im Zuge des Vergabeverfahrens Einspruch erheben könne. Von dieser Möglichkeit habe niemand Gebrauch gemacht. (pascal)

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