Geiseln körperlich unverletzt

Geiselnahme in Karlsruher Apotheke beendet: Täter festgenommen

Die Polizei hat das Gebiet rund um die Apotheke abgesperrt, auch ein Großaufgebot der Rettungskräfte war vor Ort.
© IMAGO/Nicolaj Zownir

Großeinsatz mitten in Karlsruhe: In einer Apotheke kommt es zu einer Geiselnahme. Die Polizei hat Kontakt zum Täter – knapp fünf Stunden später erfolgt der Zugriff.

Karlsruhe – Stundenlang hält eine Geiselnahme in einer Apotheke die Stadt Karlsruhe im deutschen Bundesland Baden-Württemberg in Atem. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot und Spezialkräften im Einsatz, zieht auch noch am Freitagabend immer mehr Einsatzkräfte zusammen. Gegen 16.30 Uhr gehen die ersten Notrufe ein. Mehrere Geiseln sind in der Gewalt des Täters. Nach fast fünf Stunden - um 21.10 Uhr stürmen Spezialkräfte die Apotheke und beenden die Geiselnahme.

Der Geiselnehmer hatte nach Angaben der Polizei mindestens sieben Menschen in seiner Gewalt. Die Polizei hatte am Freitagabend nach fast fünf Stunden die Geiselnahme in einer Apotheke beendet und einen Tatverdächtigen festgenommen. Gegen eine zweite Person "wird die Täterschaft noch ermittelt", hieß es von der Polizei am späten Abend.

"Glücklicherweise sind keine Geiseln körperlich verletzt", sagte Polizeisprecher Dennis Krull. Ein tatverdächtiger Mann wurde überwältigt und vorläufig festgenommen. Augenzeugen berichteten kurz zuvor von zwei lauten Knallgeräuschen, Polizisten seien auf die Apotheke zugelaufen. Auch nach der Festnahme durchsuchten Polizisten das Gebäude – um sicherzustellen, dass sich nicht noch ein weiterer Täter versteckt, wie der Sprecher schilderte. Über mögliche Forderungen und Lösegeldforderungen wollte die Polizei aus einsatztaktischen Gründen zunächst keine Angaben machen.

Keine Gefahr für Bevölkerung

Schon sehr früh hatte die Polizei Kontakt "in die Apotheke hinein". Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Einschätzung der Einsatzkräfte nicht. Trotzdem rief die Polizei die Menschen dazu auf, das Einsatzgebiet zu meiden und den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten. Für Bewohnerinnen und Bewohner wurde eine Schule zum Unterkommen geöffnet. Alle, die wegen der Absperrmaßnahmen nicht nach Hause konnten, hatten die Möglichkeit in die Nebeniusschule zu gehen.

Der Tatort befindet sich mitten in der Innenstadt von Karlsruhe an einer der Hauptstraßen. Die Einsatzkräfte sperrten das Gebiet weiträumig ab. Auf der Straße waren zahlreiche Einsatzwagen von Polizei und Rettungsdienst zu sehen.

Zwischenfall im Jänner

Die Karlsruher Messe sagte wegen der Lage zwei Abendveranstaltungen kurzfristig ab. Ein Event mit Hundetrainer Martin Rütter sowie ein Meisterkonzert seien betroffen, sagte eine Sprecherin der Messe am Freitag auf Anfrage.

Erst im Jänner war es zu einem Zwischenfall in der Apotheke gekommen: Ein maskierter Räuber gelangte in den Personalbereich, bedrohte einen Angestellten mit einem sägeähnlichen Werkzeug und floh mit einem Liter Methadon. Wenige Tage später wurde in diesem Fall ein Tatverdächtiger erfasst, er kam in Haft. (dpa)

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