ICE Hockey League Play-off

Die Haie kollabierten im Mitteldrittel: Wieder Rückstand in der Viertelfinal-Serie

Auch ein Faktor, der letztlich den Vienna Capitals in die Karten spielte – die Haie ließen sich in den ersten 30 Minuten zu oft provozieren.
© Kristen

Nach zahlreichen vergebenen Topchancen und schweren Eigenfehlern mussten sich die Innsbrucker Haie im dritten Viertelfinale zuhause gegen die Vienna Capitals mit 2:5 beugen. 1:2-Rückstand in der Serie.

Innsbruck – 1:1 statt 3:0 stand es am Sonntag nach 20 Minuten: Die Haie ließen im ersten Drittel eine Vielzahl an Topchancen (Leavens, Mackin, Coulter, Mader, Winkler) aus, um nur einmal im Powerplay durch Martin Ulmer (1:0/8.)anschreiben zu können.

Die Hausherren hatten gegen die Strafbankkönige aus der Bundeshauptstadt, die auf Topverteidiger Ben Finkelstein verzichten mussten, von der ersten Sekunde an Schaum vor dem Mund. Und als Darik Angeli nach einer Abseitsentscheidung noch ins HCI-Tor schoss (11.), explodierte der Vulkan: Simon Bourque schnappte sich den Übeltäter, ein paar Cracks mehr mischten beim Raufhandel mit. Es war Play-off-Hockey pur im ausverkauften Hexenkessel. Wiens Ausgleich kurz vor der Drittelsirene war der erste Gegentreffer, den HCI-Keeper Rene Swette nach dem Shutout am Freitag, bei seinem zweiten Viertelfinal-Einsatz, hinnehmen musste. Bei den Capitals stand im dritten Duell mit Stefan Steen ein neuer Mann zwischen den Pfosten.

Das Feuer in der ausverkauften Tiwag-Arena brannte. Im Mitteldrittel kehrte aber Ernüchterung ein.
© Kristen

Die Haie waren fast schon zu erregt und verzeichneten einen katastrophalen Start in den zweiten Abschnitt: Nach einer unnötigen Strafe gegen Captain Jan Lattner gingen die Gäste in Überzahl durch Prokes mit 2:1 (22.) in Führung, nur 70 Sekunden legte Preiser zum 3:1 nach. Und Swette, in Wien noch als Matchwinner gefeiert, sah dabei schlecht aus.

Cheftrainer Mitch O’Keefe nahm ein Time-Out, aber auch der Offensivabteilung fehlte die Effizienz: Zwei Powerplays, einmal für 90 Sekunden fünf gegen drei, blieben trotz etlicher Großchancen (Leavens, Krogsgaard, Mackin, Shaw) ohne Ertrag, weil plötzlich Steen auf der Gegenseite zum Hexer avancierte. Bradley (29.) und Zimmer (32./Stange) klopften am vierten Caps-Treffer an, nach einem kapitalen Scheibenverlust von Ulmer traf Hartl tatsächlich zum 4:1 (33.) für die Gäste. Es war wie verhext und nach der anfänglichen Euphorie kehrte Geisterstimmung ein.

Die Haie um Anders Krogsgaard, bei den Heimischen „Man of the match“, mussten sich den Capitals beugen.

Mit der zarten Hoffnung auf ein Eishockey-Wunder ging es in das Schlussdrittel. Nach einem weiteren Powerplay und vergebener Großchance von Nico Feldner (46.) zeichnete sich die zweite Heimniederlage in der Best-of-seven-Serie ab. Ein Treffer von Anders Krogsgaard (2:4/48.) brachte nochmals Energie, Dario Winkler (51.) verpasste aber den möglichen Anschlusstreffer. Das Anrennen wurde nicht belohnt, stattdessen wurde Bradley kurz vor Schluss das 2:5 gutgeschrieben.

„So wie im zweiten Abschnitt können wir nicht in ein Drittel starten. Wir haben viel zu viele Chancen vergeben und schaffen es zuhause nicht, 60 Minuten defensiv gut zu spielen“, reagierte Haie-Routinier Ulmer konstatiert. Mit einem 1:2-Rückstand in der Serie reisen die Haie schon am Montag wieder nach Wien. Lange nachdenken kann man nicht.

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