Freiwillige gesucht

Ein Ehrenamt „von und für Menschen mit Behinderung“ im Oberland

Andreas Kopp (links, ÖZIV-Bezirksverein Landeck/Imst) und Hannes Lichtner (ÖZIV-Landesverband Tirol) reden über gelebte Inklusion.
© Obermüller

Für ÖZIV Landeck/Imst ist Mitarbeitersuche keine Frage von kurzfristigen Ausschreibungen. Gesucht wird ganzjährig nach motivierten Freiwilligen.

Landeck, Imst – Sie haben beide das gleiche Ziel: andere für ehrenamtliches Engagement zu begeistern und Mut zu machen. Sowohl das Freiwilligenzentrum Landeck als auch der Bezirksverein ÖZIV Landeck/Imst haben sich das vor langer Zeit auf ihre Fahnen geschrieben. So haben sich die beiden Institutionen am Mittwoch kurzerhand zusammengetan, um sich gemeinsam auf die Suche nach Verstärkung zu machen. Und zwar nach Freiwilligen, die sich „Österreichs zukunftsorientierter Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung“ (kurz: ÖZIV) anschließen und sich damit für Personen mit chronischen Erkrankungen, körperlichen oder geistigen Behinderungen starkmachen wollen. Im Lantech Innovationszentrum gaben Vertreter Einblicke in ihre Arbeit und erklärten, dass Inklusion in den eigenen Reihen beginnt.

Die Geschichte des österreichweit tätigen ÖZIV reicht bis in die Nachkriegsjahre zurück und hat ihre Wurzeln in Oberösterreich. Erst Anfang der 60er-Jahre kam es zur Gründung des Tiroler Landesverbands. Ursprünglich leitete sich die Abkürzung vom Begriff „Zivil-Invalidenverband Österreich“ ab, wodurch sich der Verein vom damaligen „Kriegsopferverband“ abgrenzen wollte. Denn im Fokus sollten Menschen stehen, die nicht durch Kriegsverletzungen, sondern durch Krankheit, Unfall oder bereits von Geburt an mit einer Behinderung leben.

„Heute zählt allein der ÖZIV-Landesverband Tirol rund 2100 Mitglieder“, erzählt Hannes Lichtner, Geschäftsleiter von ÖZIV Tirol. Davon seien circa 60 als Ehrenamtliche tätig und nur 16 Mitarbeiter hauptamtlich angestellt. „Man sieht also: Das Ehrenamt ist unsere wichtigste Grundlage“, ist Lichtner überzeugt.

Ein großer Anteil unserer Mitglieder ist auch selbst betroffen. Denn uns geht es auch darum, Betroffene mit Betroffenen zu vernetzen und den Austausch zu fördern.
Hannes Lichtner (Geschäftsleiter von ÖZIV Tirol)

Neben ihm sitzt Andreas Kopp, Obmann der ÖZIV-Bezirksstelle für die Region Landeck/Imst. In diesem Einzugsgebiet zählt der Verein aktuell 182 Mitglieder. Diese würden auf die verschiedensten Aufgabenfelder stoßen, je nach Interesse und Zeit: von KassierIn, SchriftführerIn, Obfrau oder Obmann über den/die OrganisatorIn für Ausflüge oder Veranstaltungen bis hin zur/m ehrenamtlichen BeraterIn. Man freue sich über jedes Mitglied, sagt Kopp.

Und genau dort setzt der Verein an: Gesucht sind nicht nur Menschen, die mit anderen Menschen mit Behinderung arbeiten möchten. „Ein großer Anteil unserer Mitglieder ist auch selbst betroffen. Denn uns geht es auch darum, Betroffene mit Betroffenen zu vernetzen und den Austausch zu fördern“, erklärt Lichtner. „Ganz genau, denn Inklusion fängt bei uns schon in den eigenen Strukturen an“, stimmt Kopp ein. Einige Stühle weiter sitzt Günter Knoll, Schriftführer des Bezirksvereins. Er verfügt nur noch auf einem Auge über eine Sehkraft von wenigen Prozent. Das sei für ihn aber kein Hindernis, im Gegenteil: „Ich möchte damit auch anderen Menschen Mut machen und signalisieren, was alles geht, wenn man will.“

Doch nicht nur Mitglieder wachsen über sich hinaus, sondern auch der Verein selbst müsse mit der Zeit gehen, sagt Lichtner. „Das Ehrenamt hat sich gewandelt. Neben der hohen Altersstruktur sind viele Freiwillige nun verstärkt projektorientiert oder wollen kürzere Einsätze. Darauf versuchen wir zu reagieren.“ In den Bezirken abseits der Ballungszentren müsse außerdem die Bekanntheit des Vereins gestärkt werden. „Auch deshalb sind wir heute hier.“

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