Anhaltende Teuerungswelle

AK-Präsident Zangerl verurteilt „Gierflation“ und fordert Preisregulierungen

Der Tiroler Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl kritisiert "Preistreiberei und Kriegsgewinnlerei".
© Foto TT / Rudy De Moor

Angesichts der anhaltenden Teuerung platzt Erwin Zangerl der Kragen. Er ortet "Abzocke" durch Unternehmen und fordert amtliche Preisregulierungen bei Nahrung und Energie.

Innsbruck – Angesichts der anhaltenden Teuerung fordert der Tiroler Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl nun Preisregulierungen bei Grundnahrungsmitteln und Energie. In einer Aussendung am Dienstag kritisierte Zangerl, dass sich die Inflation in Österreich zu einer "Gierflation" entwickelt habe. Im Eurozonen-Vergleich sei die Teuerung in Österreich am höchsten.

Abzocken, bis es nicht mehr geht, das ist der österreichische Weg, der von der Bundespolitik offensichtlich mitgetragen wird.
Erwin Zangerl, AK-Präsident

"Abzocken, bis es nicht mehr geht, das ist der österreichische Weg, der von der Bundespolitik offensichtlich mitgetragen wird", so der erboste AK-Präsident. Er fordert deshalb die Entscheidungsträger auf, "Preistreibereien und Kriegsgewinnlereien zu stoppen und die Preise zumindest auf Energie und Grundnahrungsmittel zu regulieren, bevor die Inflation völlig entgleist und über Monate, wenn nicht Jahre hoch bleiben wird." Die Regulierung soll ihm zufolge so lange andauern, "bis die Preise wieder ein normales Niveau erreicht haben".

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Zangerl: Preise werden "ohne jeden Zwang" hoch gehalten

Manche Unternehmen würden die Teuerung ausnutzen, um "ohne jeden Zwang" ihre Preise zu erhöhen, erklärt Zangerl. "Der freie Markt zeigt jetzt, wozu er im Stande ist, nämlich um Waren und Dienstleistungen künstlich teuer zu halten. Preissenkungen werden kaum an Kund:innen weitergegeben."

Die anhaltende Teuerungswelle habe bereits "gravierende Auswirkungen auf das soziale Gefüge, den Anstieg der Armut und auf die Wirtschaft an sich", so Zangerl. Die Kaufkraft sinke, weil Fixkosten den Großteil des Einkommens verschlingen würden. "Wenn die Regierung hier nicht endlich eingreift, werden die sozialen und volkswirtschaftlichen Schäden enorm sein“, warnt Zangerl. (TT.com)

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