Pflegerin soll von vier Kollegen im Krankenhaus Hall gequält worden sein
Im Krankenhaus Hall soll eine Pflegerin von vier Kollegen auf einem Operationstisch fixiert worden und dort mindestens 15 Minuten festgehalten worden sein. Die Polizei ermittelt, die Frau ist derzeit nicht arbeitsfähig und in psychologischer Behandlung.
Hall – Wegen eines mehr als schlechten „Scherzes" sind vier Pfleger im Krankenhaus Hall ihren Job los: Die Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren werden laut ORF Tirol beschuldigt, Ende Februar eine Kollegin an einen Operationstisch fixiert und mindestens 15 Minuten festgehalten zu haben.
Ein Sprecher der Tiroler Polizei bestätigte indes gegenüber der APA unter anderem Ermittlungen wegen Freiheitsentziehung gegen die Verdächtigen. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen, wurde betont. Dass die Frau tatsächlich 15 Minuten lang festgehalten worden ist, könne man derzeit nicht bestätigen, wurde eben auf die laufenden Ermittlungen verwiesen. Im Anschluss werde der Fall der Staatsanwaltschaft angezeigt.
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Im Nachhinein sprechen die Beschuldigten von einem Spaß, sie hätten bei der Aktion am 28. Februar die Lagerung von Patienten üben wollen. Für die betroffene langjährige Pflegerin war das allerdings alles andere als ein Scherz: Sie ist derzeit nicht arbeitsfähig und befindet sich in psychologischer Betreuung. Sie hat ihre Kollegen inzwischen angezeigt.
Pflegedirektor Stephan Palaver spricht von einem massiven Fehlverhalten der Mitarbeiter, die zwischen Ende 20 und Anfang 50 Jahre alt sind. Zwei Tage später sei die Leitung über den Vorfall in Kenntnis gesetzt worden, innerhalb von zwei Stunden habe man entschieden, sich von den Beschuldigten zu trennen. Im Bereich der Pflege seien immerhin über 80 Prozent Frauen tätig und man müsse ein sicheres und ungestörtes Arbeiten sicherstellen können, so Palaver. Die Lagerung vor Operationen sei schwierig und würde im laufenden Betrieb immer wieder trainiert werden, erklärte der Pflegedirektor weiter. Allerdings passiere das immer in Absprache mit den Führungskräften und immer ohne Fixierung. (TT.com, APA)