Wie Landwirtschaft dem Klimawandel begegnet: „Grundlage ist immer das Wasser“
Von Biomasse bis hin zu Beregnungsanlagen – die Strategien der Landwirtschaftskammer zum Klimawandel sind vielschichtig.
Landeck – „Die Hitzetage sind häufiger, die Trockenphasen länger und die Wetterereignisse extremer“, sprach der Präsident der Österreichischen Landwirtschaftskammer (LK) Josef Moosbrugger am Freitag bei seinem Besuch in Landeck über neue „Verteilungen“. Zusammen mit dem LK-Tirol-Präsidenten Josef Hechenberger und Landecks Bezirksobmann Elmar Monz gab er einen Ausblick darauf, welche Brennpunkte in Sachen Klimawandel Landwirte besonders treffen würden – und vor allen Dingen, wie man damit umgehen will. Hitzige Diskussionen blieben aus, man schien sich einig zu sein. Kalt lässt das die Branche schon lange nicht mehr.
„Die Landwirtschaft wird sich anpassen müssen“, schickte Moosbrugger auf der einen Seite voraus. Auf der anderen gelte es jedoch, das volle Potenzial gezielt zu nutzen. Und zwar jenes, dem Klimawandel mit nachhaltigen Rohstoffen ein Stück weit entgegenzuwirken. Besondere Schlagkraft sieht der LK-Chef in der Energie: „69 Prozent unseres Energieverbrauchs entfallen noch immer auf fossile Energie. Mit einem zügigen Ausbau aller erneuerbarer Energieträger, so auch Biomasse, müssen wir raus aus der fossilen Sackgasse.“ Dabei gehe es darum, „Abhängigkeiten zu reduzieren“.
Für Tirols LK-Präsident Josef Hechenberger ist es besonders wichtig, „regionale Kreisläufe zu stärken“ und „die heimische Landwirtschaft in Produktion zu halten“. Er spricht damit insbesondere Kleinstbetriebe an: „Sie sind für die Versorgung entscheidend, denn sie produzieren weltweit zwei Drittel aller Nahrungsmittel.“ In der Klimawandelanpassung seien daher sowohl regionale Produktion als auch Konsum zentrale Aspekte.
Bezirksobmann Elmar Monz machte vor allem auf die Situation in der Region Landeck aufmerksam, wo „allein in den letzten 40 Jahren ein teilweiser Temperaturanstieg von drei Grad zu verzeichnen war“. Zudem sei das Obere Gericht das niederschlagärmste Gebiet Tirols. Derzeit würden zwar einige Projekte für neue Beregnungsanlagen laufen, „die Zeitspanne von der Einreichung zur Verwirklichung dauert dennoch zu lange“, sieht Monz Verbesserungsbedarf. Schließlich sei Wasser „die Existenzgrundlage für unsere Landwirtschaft“.