Modernisierung im Gange

Trotz Wartezeit kein Stillstand bei der Zillertalbahn

Dieser Wasserstoffzug der Firma Stadler kommt im kalifornischen San Bernardino zum Einsatz. Eine Delegation der Landesregierung und der Zillertaler Verkehrsbetriebe machten kürzlich eine Probefahrt in der Schweiz.
© ZVB/Schreiner

Das künftige Antriebssystem der Zillertalbahn ist weiter ungewiss, modernisiert wird unabhängig davon.

Jenbach, Zillertal – Kommt der Wasserstoffzug im Zillertal, oder wird die Schmalspurbahn künftig elektrisch per Oberleitung betrieben? „Das ist politisch noch immer umstritten. Wir sind dabei, unsere Budgetzahlen für beide Varianten noch endgültig abzugleichen“, erklärt Helmut Schreiner, Direktor der Zillertaler Verkehrsbetriebe. Technische Entwicklungen, Teuerungen und die Strompreisentwicklung müssen berücksichtigt werden. Unabhängig von der Zuggarnitur investieren die ZVB weiter in Modernisierungsmaßnahmen entlang der Strecke.

Schlitters-Gagering: Damit entgegenkommende Züge einander passieren können, soll 2024 auf einer 2,2 km langen Strecke, darunter der Bereich des ehemaligen Sägewerk-Areals, ein zweigleisiger Ausbau starten. Zwei Unterführungen werden verlängert, die Haltestelle Gagering erhält bis 2025 einen zusätzlichen Bahnsteig. Die Grundverhandlungen starten demnächst, 3,5 Mio. € werden investiert.

Kaltenbach: Nach Ankauf und Abriss eines Hauses beim Campingplatz wird heuer an der Verlegung der Trasse weitergearbeitet, die danach weniger kurvenreich ist und schneller befahren werden kann (80 statt 40 km/h). Auch die Brücke über den Riedbach wird erneuert. Die Gesamtkosten (inkl. Hauskauf) betragen 3,8 Mio. Euro. Das Bauprojekt soll Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Zell am Ziller: Ein modernes Gleissystem ohne Schotterbett, das optisch jenem einer Straßenbahn ähnelt, soll auf 400 Metern Länge durch den Ort verlegt werden. Bis 2025 wird auch der Bahnhof samt P&R-Anlage erneuert. Gesamtkosten: 10,1 Mio. €.

Mayrhofen: Die ZVB haben 1000 m² gewidmeten Grund gegen 7000 m² Freilandgrund einer Hoteliersfamilie getauscht, „und noch was draufgezahlt“, wie Schreiner sagt. Der Freilandgrund südlich des Bahnhofs sei „eminent wichtig“ für Gleisanlagen und eine neue Remise.

Aschau/Rohrberg: 4,2 Mio. Euro kostet die eisenbahnrechtlich bereits genehmigte Gleisverlegung Richtung Zillertal Arena. Die Umsetzung soll zwischen 2026 und 2030 erfolgen. Die Vorbereitungen laufen bereits.

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