LR hat genug

Gerber mit scharfer Kritik gegen WWF und Co.: „Keine Käseglocke über das Land stülpen“

Landesrat Merio Gerber (ÖVP) hat von den Umweltorganisationen genug.
© Falk

Tourismusreferent LR Gerber (ÖVP) übt scharfe Kritik an Umweltverbänden: „Der WWF ist ein Blockierer.“ Tägliche Meldungen würden ihn nerven.

Innsbruck – Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Mario Gerber (ÖVP) setzt jetzt einen Paukenschlag in Richtung Umweltorganisationen und NGOs: „Die täglichen Meldungen der Umweltorganisationen gehen mir langsam, aber sicher auf die Nerven. Regelmäßig wird uns über die Medien ausgerichtet, was alles zu tun ist. So als könnte und müsste in Tirol allein die Klimakrise gelöst werden.“ Konkret verweist er auf die Allianz von WWF, Naturfreunden und Alpenvereinen, die eine Ausweitung des Ruhegebiets „Ötztaler Alpen“ fordert und damit gegen die Seilbahnpläne am Pitztaler und Kaunertaler Gletscher auftritt.

Gerber geht es nicht um das konkrete Seilbahnprojekt. „Dafür sind Umweltverfahren vorgesehen, die eine Bewertung nach den strengsten Kriterien vornehmen. Die Umweltverbände sind darin eingebunden.“ Mit den hohen Umweltstandards in Tirol müsse man sich wahrlich nichts vorwerfen lassen. „Ich wehre mich aber dagegen, eine Käseglocke über das Land zu stülpen und unter dem Deckmantel des Klimawandels keine Weiterentwicklung mehr zuzulassen.“

Die permanente Polarisierung schadet dem Tourismusimage unseres Landes nachhaltig und wird unserem Ruf nicht gerecht.
LR Mario Gerber/VP (Tourismusreferent)

Als „besonders dreist“ bezeichnet Gerber, dass drei der vier auftretenden Repräsentanten der Umweltverbände nicht einmal aus Tirol seien. „Dasselbe gilt auch für die beliebten Online-Petitionen mit Unterschriften von New York bis Australien. Ich meine: Wir vor Ort können selbst und besser abschätzen, was möglich und sinnvoll ist. Ich rufe daher zu mehr Fairness und einer konstruktiven Beteiligung in den Verfahren auf.“

Der Alpenverein und die Naturfreunde sind laut Gerber wichtige Betreiber von großen touristischen Infrastruktureinrichtungen im Alpenraum. „Hier ausschließlich mit den Fingern auf die anderen zu zeigen, ist unehrlich. Auch die vielen Mitglieder von Alpenverein und Naturfreunde nützen die bestehende Infrastruktur, um ihrer Freizeit nachzugehen.“ Das beinhalte auch die oft kritisierten Seilbahnen und Skipisten.

Der Tiroler Tourismus befinde sich im Wandel, die permanente Polarisierung schade dem Tourismusimage Tirols nachhaltig „und wird unserem Ruf nicht gerecht“, sagt Gerber und ruft wieder zu mehr Kooperation vor Ort auf. „Ohne Zurufe und Einflüsse der Wiener Umweltzentralorganisationen. Dabei ist für mich der WWF als Blockierer der Energiewende längst kein Partner mehr.“

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