Auch Innsbruck betroffen

Bordpersonal lehnt Angebot der AUA ab und droht nun mit Streik

Auf der Strecke zwischen Wien und Innsbruck kam es zu Ausfällen.
© Thomas Boehm / TT

Wegen einer Betriebsversammlung fielen am Dienstag mehr als 100 AUA-Flüge aus. Auch Flüge von und nach Innsbruck waren betroffen. Nach einer Ablehnung des KV-Angebots drohen Gewerkschafter jetzt mit einem Arbeitskampf.

Wien/Innsbruck – Am Dienstag sind wegen einer Betriebsversammlung bei den Austrian Airlines (AUA) 110 Flüge ausgefallen – auch Flüge von und nach Innsbruck waren betroffen. Bei der Versammlung des Bordpersonals haben die rund 1200 Anwesenden das Kollektivvertragsangebot der AUA einstimmig abgelehnt, wie Yvonne Heuber von der Gewerkschaft Vida betonte. Die Pilotinnen und Piloten sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter treten für Verhandlungen bis Gründonnerstag (6. April) ein. Kommt es zu keiner Einigung, droht ein Arbeitskampf.

📽️ Video | Bordpersonal lehnt AUA-Angebot ab

Laut AUA würden die Gehälter um mindestens 10 Prozent angehoben. Durch die Zusammenlegung von zwei Gehaltstabellen ergäbe sich aber eine durchschnittliche Gehaltserhöhung um 12,3 Prozent. Und für Flugbegleiter in den unteren Lohngruppen bedeute das Angebot sogar eine Einkommensverbesserung um bis zu 23 Prozent. Zusätzlich habe man den Gehaltsverzicht in Höhe von 10 Prozent um zwei Jahre früher als vereinbart beendet und für 2022 einen Teuerungsausgleich in Höhe von bis zu 3.000 Euro bezahlt. Laut Gewerkschaft liegt aber nur ein Angebot über eine Gehaltserhöhung um 10 Prozent vor.

Führungskräfte-Boni sorgen für weiteren Unmut

Zwar hat man sich bereits im Oktober 2022 auf einen Kollektivvertrag geeinigt. Allerdings stellte sich danach heraus, dass die AUA im dritten Quartal ein sehr gutes Ergebnis erzielt habe. Für zusätzlichen Unmut unter der Belegschaft sorgte, dass Führungskräfte für 2022 einen Bonus erhalten sollten. Daher wurden Nachverhandlungen begonnen.

📽️ Video | 102 Flugausfälle wegen AUA-Betriebsversammlung

Die AUA hingegen begründet die variablen Gehaltsbestandteile für Führungskräfte damit, dass diese Beschäftigten – meist Teamleiter – auf 17 Prozent ihres Gehaltes verzichtet hätten. Ohne die variable Vergütung läge deren Verzicht bei 30 Prozent. Für die Gewerkschaft Vida ein schwaches Argument. Schließlich würden die Führungskräfte deutlich mehr verdienen als Flugbegleiter, die zum Teil knapp 1900 Euro pro Monat bekommen würden.

Das Bordpersonal stimmte jedenfalls zu, ihren Forderungen mit einem Arbeitskampf Nachdruck zu verleihen, sollten die Verhandlungen bis zum 6. April (Gründonnerstag) kein Ergebnis bringen. (APA, TT.com)