⚽ Elfer-Fehlschuss und Siegtor

Achterbahnfahrt für Gregoritsch: „So etwas brauche ich nicht noch einmal“

Nicht nur bei Michael Gregoritsch war die Erleichterung nach dem späten Siegtreffer spürbar.
© EXPA/REINHARD EISENBAUER

Der späte Siegtreffer gegen Estland war für Michael Gregoritsch „einer der besten Momente in meiner Karriere“. Da war es auch verschmerzbar, dass ihn der Elfer-Fehlschuss in Halbzeit eins noch ein Mannschaftsessen kostet.

Linz – Das EM-Qualifikationsspiel gegen Estland kommt Michael Gregoritsch teuer zu stehen. Der Stürmer kündigte nach dem 2:1 am Montag in Linz an, die gesamte österreichische Nationalmannschaft im kommenden Lehrgang im Juni zum Essen einzuladen, als Wiedergutmachung für seinen vergebenen Elfmeter. Dass Gregoritsch in der 88. Minute das Siegestor erzielte, hatte keine positiven Auswirkungen auf seine Geldbörse, aber zumindest auf seine mentale Verfassung.

„Ich bin emotional sehr ausgelaugt, doch überglücklich. Mir ist sehr viel vom Herzen gefallen“, sagte Gregoritsch. Der Treffer gegen die Balten sei für ihn „einer der besten Momente in meiner Karriere“ und „fast auf eine Ebene mit meinem Tor bei der EM zu stellen“. Bei der Endrunde im Jahr 2021 hatte der 28-Jährige beim 3:1 gegen Nordmazedonien zum zwischenzeitlichen 2:1 gescort.

Während des Spiels hatte ich schon den einen oder anderen Gedanken, dass es für mich sehr schwer werden könnte, wenn ich das nicht drehe.
Michael Gregoritsch, ÖFB-Teamspieler

Am Montag aber schien alles gegen den Sohn von U21-Teamchef Werner Gregoritsch zu laufen. In der 17. Minute setzte er den von ihm selbst herausgeholten Strafstoß an die Latte, acht Minuten später geriet das ÖFB-Team in Rückstand – und spätestens ab diesem Zeitpunkt schwante dem Freiburg-Legionär Böses. „Während des Spiels hatte ich schon den einen oder anderen Gedanken, dass es für mich sehr schwer werden könnte, wenn ich das nicht drehe. Das hat mich angetrieben, und Gott sei Dank ist es mir noch gelungen.“

Ein Dank ging auch an den Teamchef

Zuvor hatte Gregoritsch all seine acht Elfer in Pflichtspielen verwertet. Der Fehlschuss von Linz hätte beinahe wichtige Punkte auf dem Weg zur EM-Teilnahme gekostet. „Vergraben kann ich mich nicht, aber heute hätte ich es am liebsten gemacht, vor allem nach dem 0:1“, gestand der Angreifer, der bereits am Freitag beim 4:1 gegen Aserbaidschan eine ähnliche Erfahrung gemacht hatte. Auch in dieser Partie ließ er beim Stand von 0:0 einen Sitzer aus, schoss dann aber das zwischenzeitliche 2:0.

Ab sofort würde sich Gregoritsch derartige Gefühls-Wechselbäder gerne ersparen. „So etwas brauche ich nicht noch einmal“, schnaufte der Deutschland-Legionär und bedankte sich bei Teamchef Ralf Rangnick. „Dass er mich so lange drin gelassen hat, ist keine Selbstverständlichkeit.“ Gregoritsch sieht seine Comeback-Qualitäten auch als Beleg für einen Reifeprozess. „Vielleicht habe ich mich früher in so einer Situation auch einmal aufgegeben, aber heute war das keine Sekunde ein Thema.“ (APA, TT.com)

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