Ambraser Narrenteller

Sonderpräsentation im Schloss Ambras: Ein Sommer voller Narren

Star der neuen Sonderpräsentation: Der Ambraser Narrenteller befindet sich seit 1577 auf Schloss Ambras.
© KHM

Schloss Ambras startet die Sommersaison mit einer kleinen, aber feinen Sonderpräsentation zum Narrenteller.

Innsbruck – So nahe gekommen ist dem Ambraser Narrenteller bisher wohl keiner. Der Augsburger Volkskundler Werner Mezger war es, der sich der Kostbarkeit ausgiebig widmete. In einem Kurzfilm mit hochauflösenden Aufnahmen hat er seine Ergebnisse nun zusammengefasst. Für Schloss Ambras ist das ein idealer Anlass, um das Exponat temporär aus der Kunst- und Wunderkammer zu lösen und ihm die gestern eröffnete – zwar kleine, aber feine – Sonderpräsentation „Ein Teller voller Narren“ zu widmen. Neben dem Objekt selbst wird an vier Terminen täglich auch Mezgers Film in Deutsch zeigt.

Dieser zeichnet die Entstehungsgeschichte und Vorbilder des seit 1577 in der Sammlung von Schloss Ambras befindlichen Holztellers nach, der wohl als Geschenk für Philippine Welser nach Tirol kam. Gefertigt wurde er 1528, wahrscheinlich in Augsburg.

Inhaltlich hält der Narrenteller, was sein Name verspricht – auch das zeigen Film und Sonderpräsentation. Um die Darstellung der „Narrenmutter“ reihen sich sieben Szenen, mit sieben (vergeblichen) Versuchen, die Narrheit – mit einer Hirn-OP auszutreiben. Das Fazit in der achten Szene: Die Torheit ist nicht auszurotten.

Mit der Sonderpräsentation eröffnet Schloss Ambras die Sommersaison. Die erste Ausstellung folgt im Juni mit einer adaptierten Version der Schau „Schaurig Schön“, die 2011 im Kunsthistorischen Museum (KHM) Wien stattfand.

Schloss Ambras gehört als einziger Standort außerhalb von Wien zum KHM-Museumsverband. Die Ticketpreise wurden auf Schloss Ambras im Gegensatz zum KHM zuletzt nicht angehoben. 2022 empfing die historische Stätte rund 87.000 BesucherInnen. (bunt)

Öffnungszeiten

Schloss Ambras. Schlossstr. 20, Innsbruck; bis 31. Oktober, tägl. 10–17 Uhr.

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