Tochter malte Antikriegsbild: Russe auf der Flucht vor dem Regime festgenommen
Weil seine zwölfjährige Tochter ein Bild gemalt hatte, auf dem russische Raketen, die auf eine ukrainische Mutter und ihr Kind zuflogen, zu sehen war, wurde ein 54-Jähriger verhaftet. Das Kind wurde in ein Kinderheim gesteckt.
Berlin – Der zu zwei Jahren Haft verurteilte russische Vater eines Mädchens, das ein Antikriegsbild gemalt hatte, ist nach Angaben seines Anwalts auf der Flucht festgenommen worden. "Ja, er wurde in Gewahrsam genommen", sagte Anwalt Dmitri Sachwatow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Details nannte er nicht. Alexej Moskaljow war in der Nacht zu Dienstag vor Verkündung des Strafmaßes aus dem Hausarrest geflohen.
Das russischsprachige Nachrichtenportal Sota meldete, der 54-Jährige sei in Minsk festgenommen worden, der Hauptstadt des Russland-Verbündeten Belarus. Moskaljow war für schuldig befunden worden, die Armee mit Äußerungen in sozialen Medien diskreditiert zu haben. Ins Visier der Behörden geriet er jedoch erst, nachdem im vergangenen April seine damals zwölfjährige Tochter in der Schule ein Bild gemalt hatte, auf dem zu sehen ist, wie russische Raketen auf eine ukrainische Mutter und ein Kind zufliegen. Die Schulleitung hatte deswegen die Polizei eingeschaltet.
Anfang März wurde Moskaljow unter Hausarrest gestellt und von seiner Tochter getrennt. Die inzwischen 13-Jährige wurde in ein Kinderheim gebracht. Russland hatte kurz nach Beginn seiner Ukraine-Invasion Gesetze erlassen gegen die Diskreditierung der Streitkräfte oder die wissentliche Verbreitung von falschen Informationen über die Soldaten. Es drohen Strafen von bis zu 15 Jahren Haft. (APA/Reuters)
Schauprozess in Jefremow
Russe nach Antikriegsbild seiner Tochter zu Straflager verurteilt
Erster Auftritt im Parlament
Video-Ansprache im Nationalrat: Selenskyj dankt Österreich für Hilfe, FPÖ verlässt Saal
Sanktionen wegen Ukraine-Krieg