🏔️ Nicht lang, aber steil

TT-Tourentipp von Thaur zur Guggermauer: Steinböcken ins Auge schauen

Von Thaur aus geht es hinauf zur Guggermauer Hütte.
© Irene Rapp

Eine nicht lange, aber steile Wanderung führt von Thaur hinauf zur Guggermauer. Mit ein wenig Glück kann man Steinböcke sehen, auf jeden Fall genießt man aber tolle Inntal-Blicke.

Thaur – Skitouren sind für viele Ende März oder im April kein Thema mehr, obwohl die Schneefälle der vergangenen Tage die Lust dazu noch einmal aufkommen lassen könnten und Hochtouren ihren ganz eigenen Reiz haben. Wer bereits zu Fuß hoch hinauf will, der findet in Thaur zahlreiche Möglichkeiten. Eine Tour führt etwa vom Ort hinauf zur Guggermauer: Dieser Buckel (1483 m) zwischen Haller und Thaurer Zunterkopf ist vom Tal aus gut sichtbar, rund 800 Höhenmeter sind zu bewältigen.

Wir haben die Wanderung am vergangenen Samstag gemacht, da lag noch kein Schnee. Allerdings dürfte die weiße Pracht auf diesem nach Süden ausgerichteten Hang bald wieder Geschichte sein. Und noch ein Detail ist zu beachten: Teilweise geht es ziemlich steil bergauf, doch dazwischen finden sich immer wieder schöne Platzln zum Ausrasten.

Beim Aufstieg kann man ins Inntal blicken ...
© Irene Rapp

So kommt man hin: Ausgangspunkt ist der gebührenfreie Parkplatz zwischen einem Spielplatz und einem Stollen östlich vom Romediuskirchl (Kaponssiedlung). Auch mit Öffis erreicht man den Start gut. Hier zeigt eine Infotafel, wo es hingeht.

Rechts halten und gleich hinauf in den Wald. Bei der ersten Wegteilung wieder rechts und auf einem Hohlweg in nordöstlicher Richtung weiter. Beschilderungen gibt es einige, man orientiert sich an „Ochsner“ und „Guggermauer“. Nach rund 15 Minuten wird eine Forststraße erreicht, die immer wieder zu kreuzen ist. Über die Straße und gleich wieder auf einem Steig in den Wald hinein. Schon bald eröffnen sich schöne Tiefblicke auf das Inntal. Überraschend auch, dass sich auf diesem steilen Anstieg mit Mischwald (Fichten, Eiben, Buchen) immer wieder schöne Böden auftun.

... und Steinböcke sehen.
© Irene Rapp

Wieder geht es über die Forststraße und vorbei an einer Holzbank, wo einige Bäumchen ganz aktuell mit Ostereiern geschmückt wurden. Wird der Forstweg das dritte Mal gekreuzt, geht es auf diesem einige Meter Richtung Westen und dann über Holzstufen rechts hinauf und an einer weiteren Bank vorbei. Jetzt kann man schon gut zur westwärts gelegenen Thaurer Alm (1464 m) sehen und dann ist auch schon der so genannte Ochsner (1083 m) erreicht. Ein Holzkreuz hängt an einem Baum, von hier aus könnte man auch in Richtung Thaurer Mähder wandern, was allerdings nur Trittsichere tun sollten.

Trittsicherheit ist auch auf den letzten Höhenmetern hinauf zur Guggermauer angesagt: Viel langes, vertrocknetes Gras liegt auf dem Steig, das könnte nach Regen rutschig werden. Wir halten uns bergwärts, nach wenigen Metern streifen wir noch einmal den Forstweg (der allerdings bald endet) und gehen auf einem Steig weiter hinauf.

In diesem Abschnitt sahen wir am Freitag nicht nur Gämsen, sondern auch drei Steinböcke, wenngleich nicht sehr große. Seit über 30 Jahren hat der Innsbrucker Alpenzoo diese beeindruckenden Tiere in Tirol, aber auch Salzburg und der Schweiz wieder angesiedelt. „Derzeit gibt es in ganz Tirol über 5000 Tiere“, freut sich Alpenzoo-Direktor André Stadler. Daher müssten einzelne Populationen derzeit nur noch gezielt unterstützt werden, etwa in Seitentälern.

Auch im Bereich der Nordkette sind Steinböcke anzutreffen, überraschend u. a. deshalb, weil hier sehr viele Menschen unterwegs sind. „Die Tiere sind das gewöhnt“, weiß Stadler Interessantes zu berichten. Ebenfalls faszinierend: Im Winter kommen die Steinböcke mit einem „Händchen Futter pro Tag“ aus.

📽️ Video | TT-Tourentipp: Guggermauerhütte

Zurück zur Tour: Weiter hinauf und dann heißt es Augen offen halten. Wenn links zwei mittelhohe Baumstümpfe zu sehen sind, wird eine kleine Lichtung erreicht. Auf dieser rechts weiter bis zu einem Traum-Aussichtspunkt am oberen Ende vom Garschaffl, einem tiefen Graben. An dessen Rand sitzend genießt man die tollen Ausblicke auf felsige Wände und hinab ins Inntal. Doch Achtung: Nicht zu weit vorgehen! Noch sind wir aber nicht am Ziel: Auf kaum sichtbaren Steigspuren in westlicher Richtung leicht ansteigend weiter, an einer Wildfütterung vorbei und wenige Meter hinab auf eine freie Ebene mit einem Hüttchen. Guggermauer steht in den Landkarten, „Guggumaur Hütte“ auf der Holzhütte. Die Außenwände sind mit Geweihen, Wurzeln u. a. mehr geschmückt, zu schauen gibt es genug. Wer früh genug unterwegs ist, kann sich auch noch überlegen weiterzugehen. Nämlich hinauf zum Haller Zunterkopf (1966 m). Östlich davon liegt der Thaurer Zunterkopf (1918 m), der auf dem Abstieg mitgenommen werden kann. Dann über Kaisersäule, Thaurer Alm oder Thaurer Mähder (sehr steil) wieder abwärts.

Wir sind auf dem Aufstiegsweg wieder retour zum Ausgangspunkt gegangen. Fazit: Die Tour ist sehr abwechslungsreich, und mit ein wenig Glück sieht man Steinböcke und Gämsen.

Bergtour Guggermauer Hütte 1483 m/Karwendel/Thaur

Ausgangspunkt: Parkplatz Stollen in Thaur in der Kaponssiedlung oberhalb des Dorfzentrums (723 m).

Anreise mit Öffis: www.vvt.at.

Zu bewältigende Höhenmeter/Entfernungskilometer bis zum Ziel: 3,06 Kilometer, 840 Höhenmeter.

Gehzeit bis zum Ziel: ab zwei Stunden.

Einkehrmöglichkeiten: unterwegs keine. Der Romediwirt hat geöffnet (Mo/Di Ruhetag): www.romediwirt.at

🔗 Der GTX-Track zur Tour

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