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Letzte Staffel von „Succession": Lass das mal den Papa machen

Logans Sprösslinge Kendall (Jeremy Strong), Shiv (Sarah Snook) und Roman (Kieran Culkin) wollen mit „The Hundred“ durchstarten.
© HBO

Wer beerbt Logan Roy? Die finale Staffel der Erfolgsserie „Succession“ beendet den Zwist im Medienimperium der Roys. Die zweite Folge erscheint am Montag auf Sky.

Innsbruck – Der Papa macht das gut! Daran glaubt zumindest Logan Roy. Deshalb steht er selbstbewusst nicht nur an der Spitze seiner Familie, sondern sitzt im Chefsessel seines Medienimperiums. Auch mit 84 will der Patriarch partout nicht abtreten. Derweil sägen seit nunmehr 30 Folgen die potenziellen NachfolgerInnen am Thron des Medienkönigs – und damit ist die HBO-Serie „Succession“ von Jesse Amstrong weitestgehend auserzählt. Der Thron wackelt zuweilen bedrohlich. Zuletzt blieb er trotz Kratzer (ein Megaskandal auf den Kreuzfahrtdampfern des Unternehmens, wo von Missbrauch bis Menschenhandel Niedertracht in unterschiedlichsten Facetten mit an Bord ging) aber intakt. Bevor es dem Ende zugeht – Staffel 4 soll das bissige Drama um die Roys abschließen –, heißt es zunächst zurück auf Los. Mit einem Beginn starten die neuen Folgen der 13-fach emmypreisgekrönten Produktion, deren zweite Episode übermorgen online geht.

Es wird also Logans Geburtstag gefeiert – standesgemäß im Luxuspenthouse mit Miniaturhäppchen, Champagner und jener schnieken Geburtstagsgesellschaft, die man an seinem eigenen Geburtstag nicht begrüßen will: den GeschäftspartnerInnen und Businesskontakten. Die eigenen Kinder bleiben der Sause fern – der entscheidende Unterschied zu Staffel 1. Warum ist klar: Logans ewiges „Lass das mal den Papa machen“-Getue hat Kendall (Jeremy Strong), Siobhan oder „Shiv“ (Sarah Snook) und Roman (Kieran Culkin) zuletzt endgültig vertrieben.

Irgendwann flüchtet auch das betagte Geburtstagskind und strandet in einem 0815-Diner. Eingeschweißte Speisekarten, alles irgendwie bodenständig – würde am Handy des Superreichen nicht wieder einmal ein Megadeal laufen. „Waystar Royco“, Logans Imperium, das ganz ungeniert eigentlich den ganz realen Murdoch-Konzern meint, will wieder einmal einen seiner Konkurrenten fressen. Ein paar Milliarden sind geboten. Peanuts also. Dagegen hält – und jetzt wird es interessant – das Projekt „The Hundred“, das aus nur drei Personen besteht: (selbstverständlich!) Logans skrupellosen Kids. Ja, so wirklich mögen kann man in dieser Familie keinen und keine.

Succession

Abrufbar auf Sky.

Jeden Montag eine neue Folge.

Das wird in den finalen Episoden einmal mehr deutlich, etwa an der Figur von Tom (von Anfang an ein Kotzbrocken: Matthew Macfadyen), Shivs Ehemann, der vom Opferlamm zum Strippenzieher mutiert – ohne jemals wirklich im Mittelpunkt zu stehen. Dorthin manövriert er sich jetzt wieder. Im Real Life auf Social Media übrigens auch, wo gerade eine Szene von Logans Party viral geht. Tom lästert darin offenherzig über das +1 von Cousin Greg (Nicholas Braun) – nein, besser über ihre sündteure Burberry-Bag, die laut Tom „lächerlich geräumig“ ausgefallen ist. Gar „gewaltig“ und eher „zum Camping“ geeignet – und nicht für eine stilvolle Party. Es ist schlichtweg ein Skandal!

Was direkt zum Highlight der Serie führt: den brillanten Dialogen, einem Sprech in Superlativen. Im Originalton funktionieren sie am besten. Außer man reagiert in Sachen F-Wort empfindlich. Gelungen sind die Gespräche auch in Staffel 4 – so viel sei verraten. In einem Finale, das nicht nur den Familienzwist endgültig verhandelt, sondern in dem viel mehr endet. Eine Ehe. Vielleicht sogar das System der alten, weißen Männer. Man fürchtet sich nur von dem, was nachkommt.

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