Lesung zu Galtürer Lawinen-Katastrophe: Den Toten ihre Würde zurückgeben
Galtür – „Begonnen hat es in Galtür“, erzählt Christoph Hundertpfund. 1999, nach der Lawinenkatastrophe in Galtür, stellte der Kripobeamte ein Team zusammen, um die Opfer zu identifizieren. Für ihn war es der Moment, sich mit dem wichtigen Thema der Opfer-Identifizierung auseinanderzusetzen – bis dahin war das ein weißer Fleck bei der Polizei und der Gendarmerie. In Folge wurde begonnen, Beamte zu schulen und Teams aufzustellen.
„Wir können dadurch Tote nicht wieder lebendig machen“, betont er. Man könne ihnen aber ihren Namen und ihre Würde zurückgeben. „Viele Angehörige können dann erst abschließen und mit der Trauer beginnen “, erklärt der pensionierte Polizist.
Hundertpfund hat kürzlich seine Erlebnisse im Buch „Ein Tiroler Kripobeamter weltweit im Einsatz“ aufgearbeitet. Darin spielt auch die Lawinenkatastrophe von Galtür eine wichtige Rolle. Seine Lesungsreihe führte ihn nun zu den „Beginnen“ zurück. Im Alpinarium Galtür war es mucksmäuschenstill, als er von seinen Erlebnissen berichtete und auch erstmals Filmdokumente der Lawinenkatastrophe zeigte. (mr)