Bayern vs. Dortmund

Feuertaufe für Tuchel im Liga-Kracher: Deutscher Clásico mit Signalwirkung

Der ehemalige Dortmund-Coach Thomas Tuchel feiert im heutigen deutschen Klassiker sein Debüt als neuer Cheftrainer des FC Bayern.
© imago

Neo-Bayern-Coach Thomas Tuchel startet gleich mit Top-Duell gegen Ex-Club: „Wird ein heißes Match.“ Borussia Dortmund seit 2014 in München ohne Ligasieg. BVB-Coach Edin Terzic will ein Zeichen setzen.

München – Alle Scheinwerfer sind auf Thomas Tuchel gerichtet. Den neuen Trainer des FC Bayern München erwartet mit dem heutigen Klassiker gegen Borussia Dortmund (18.30 Uhr/live Sky) gleich eine Aufgabe, die für das erstmals seit Langem enge Titelduell im deutschen Fußball vorentscheidend sein könnte. Dortmund liegt nach 25 von 34 Runden mit 53 Punkten an der Spitze, einen Zähler vor den Bayern. „Das Spiel wird eine Signalwirkung haben“, sagte Tuchel.

Tuchel, der während der Länderspielpause überraschend Julian Nagelsmann an der Säbener Straße beerbt hat, wird voraussichtlich nicht allzu viele Änderungen an der Mannschaft vornehmen. „Jetzt ist nicht die Zeit für große Veränderungen im System oder in der Taktik. Jetzt ist weniger mehr“, sagte der 49-jährige bei seiner Ankunft, wohl wissend, dass er nur das Abschlusstraining mit dem gesamten Kader haben würde, bevor er auf die formstarken Dortmunder trifft. Der BVB gewann nur eines der jüngsten zehn Ligaspiele nicht – ausgerechnet das Derby gegen Schalke (2:2).

Was sich nicht verändert hat, ist, dass sie weiter einen Top-Trainer auf der Bank und ein Top-Team auf dem Platz haben.
Edin Terzic (Dortmund-Trainer)

Ein Heimsieg gegen Dortmund, so wie zuletzt seit 2014 achtmal in Serie in der Allianz-Arena, ist in dieser Phase entscheidend. Tuchel, der mit Chelsea 2021 die Champions League holte, verließ Dortmund nach zwei Saisonen im Streit, nur wenige Tage nach dem Gewinn des deutschen Cups 2017. Nachdem es ihm nicht gelungen war, die Vorherrschaft der Bayern in der Liga zu brechen, steht der Sinn nach einem „Ausrufezeichen“ zu Beginn. „Die gute Nachricht ist, dass jeder Bock hat. Jeder möchte sich zeigen.“

Für BVB-Trainer Edin Terzic wurde es komplizierter. „Natürlich verändert das ein bisschen was in der Gegnervorbereitung. Was sich nicht verändert hat, ist, dass sie weiter einen Top-Trainer auf der Bank und eine Top-Mannschaft auf dem Platz haben.“ Mit seinem Team wolle er „ein Zeichen setzen an uns und an die Konkurrenz“. Terzic stehen im Gegensatz zum 6:1 gegen Köln wieder Stammkeeper Gregor Kobel, Offensivmann Julian Brandt, Mittelfeldspieler Salih Özcan sowie die beiden Stürmer Karim Adeyemi und Youssoufa Moukoko zur Verfügung. (APA, w.m.)

Deutscher Schlager ist weltweit zu sehen

Der deutsche Clásico fasziniert Fußball-Deutschland – und die Welt fiebert mit. Laut Deutscher Fußball Liga werden Fans in mehr als 200 der 211 im Weltfußball-Verband FIFA organisierten Länder am Fernseher oder im Internet dabei sein, wenn heute in der Allianz Arena der FC Bayern München zum 108. Mal in der Bundesliga auf Borussia Dortmund trifft. In Deutschland und Österreich überträgt der Abo-Sender Sky live die Partie.

Zahlreiche internationale TV-Sender berichten direkt aus dem Stadion. Die DFL nannte unter anderem ESPN (USA), ESPN Deportes (USA, Südamerika), Viaplay (Polen, Norwegen, Schweden, Finnland), beIN Sports Frankreich, beIN Sports Mittlerer Osten, Network 4 (Ungarn), Canal+ (Subsahara Afrika), OneFootball und BAND Sports (beide Brasilien).

Die DFL-Tochtergesellschaft Sportcast setzt 32 statt wie bei anderen Bundesliga-Spielen 19 bis 26 Kameras ein. Zahlreiche Spezial­kameras sollen das Erlebnis für die Zuschauerinnen und Zuschauer noch erhöhen.Zudem werde es am Spieltag zahlreichen Public Viewing­s, unter anderem in den USA, Mexiko, Brasilien, Argentinien, Thailand, Indonesien, China und Nigeria geben. Bei den globalen Aktivitäten der DFL seien auch einstige Bundesliga-Stars und Club-Idole wie Lothar Matthäus, Philipp Lahm, Claudio Pizarro, Zé Robert­o und Roman Weidenfeller dabei. (dpa, w.m.)

🔗 Mehr zum Thema:

undefined

⚽ Nach Conte-Aus

Nagelsmann bei Tottenham im Gespräch – und was ist mit Glasner?

undefined

⚽ Tuchel als Coach vorgestellt

Kahn rechtfertigt Bayern-Aus von Nagelsmann: „Das war keine Panikreaktion“