Der Hyundai Ioniq 6: Die neue Phalanx der Eleganz
Der Ioniq 5 war der Vorreiter einer neuen Plattform, eines neuen elektrischen Antriebs und eines neuen Designs – der Ioniq 6 treibt diese spannende Entwicklung voran.
Seoul – Eines können sie außerordentlich gut, die Koreaner: bauen. Sie konstruieren vielfach in die Höhe; Wolkenkratzer dominieren in Seoul und in anderen, benachbarten Millionenstädten auf der koreanischen Halbinsel. Sie bauen in die Länge; unzählige Straßen und Brücken schaffen mobile Verbindungen. Schließlich fertigen sie Autos. So viele sogar, dass Hyundai- und Kia-Baureihen im Übermaß die Boulevards, Landstraßen und Autobahnen befahren sowie Stellflächen besetzen. Exoten sind hier andere: Mal fährt ein BMW-Modell vorbei, mal ein Mercedes, ganz selten ein Golf oder ein Prius.
Geht es ums geographische Vorankommen, gibt Hyundai im 52-Millionen-Einwohner-Staat den Ton an. Und der wird laut beim Thema Innovationen. Obwohl deren Ausflüsse leise sind, wie Elektromobilität belegt. Mit dem Midsize-SUV-Ioniq 5 hat Hyundai vor zwei Jahren eine neue Plattform (E-GMP) eingeführt, dazu eine moderne Formensprache und einen wegweisenden Antriebsstrang.
Die eingeschlagene Entwicklung setzt sich nun fort im neuen Gewand des Ioniq 6. Der ist eine Art Coupé-Limousine, 4,86 Meter lang, vier Seitentüren und eine große Heckklappe beinhaltend. Sein Vorteil gegenüber dem Ioniq 5: weniger Luftwiderstand, damit mehr Reichweite. Bis zu 614 Kilometer weit kann er laut WLTP-Messungen fahren, ehe die größere der beiden angebotenen Batterien (77,4 kWh) wieder an die Steckdose muss.
Wie lautlos und komfortabel der Ioniq 6 sich durch Millionenstadt und Land bewegt, hat die TT in dieser Woche in Seoul und Umgebung erfahren. Das Fahrwerk ist sänftenartig ausgelegt, der Vortrieb erfolgt mit größter Harmonie, die hochwertigen digitalen Displays versorgen inklusive Head-up-Display mit wichtigen, anschaulichen Fahrinformationen. Gewöhnungsbedürftig sind die beiden elektronischen Displays, die herkömmliche Außenspiegel ersetzen. Trotz hoher Positionierung fällt immer wieder der Blick dorthin, wo normalerweise ein herkömmliches Außenspiegelgehäuse seinen Platz hat. Dort ist aber jetzt eine Kamera montiert, die gestochen scharfe Bilder für den Monitor innen liefert.
Geschmackssache ist die Lenkung, die sehr leichtgängig agiert. Des Lobes wert ist die Navigation, die zielsicher und schnell berechnend das Ziel verfolgt und hilfreich durch unbekannte, an Verkehr keineswegs armen Metropolen führt.