Kommt nach Europa

Hyundais Mini-SUV: Vorhang auf für das Casper-Theater

Der Casper ist unverkennbar gezeichnet: Seine SUV-Optik und seine kastenartige Silhouette verleihen ihm Individualität.
© Höscheler

Seoul – Hyundai hat sich in Mitteleuropa in erster Linie mit kleineren Modellen und mit Sport Utility Vehicles im kompakten und mittelgroßen Format durchgesetzt; konventionelle Limousinen wie der Sonata blieben eher unbeachtet. Interessanterweise hat sich das koreanische Unternehmen bisher aber nicht dazu durchringen können, ein Mini-SUV nach Europa zu bringen, dem Autokenner jedoch gute Chancen auf dem Alten Kontinent einräumen. Die Rede ist vom Casper, einem Modell, das nur 3,6 Meter lang ist, einen Radstand von 2,4 Metern hat, kurze Überhänge aufweist, eine hohe Sitzposition offeriert und einen Schuss Offroad-Optik anbietet. Die Plattform ist jene, die der konventioneller gezeichnete i10 und der Picanto von Kia nutzen. Entsprechend gering ist die Überraschung, dass Dreizylinder-Aggregate im Motorraum des Casper die ihnen zugewiesene Beschleunigungsaufgaben übernehmen.

Erste Probefahrten in und südlich von Seoul zeigen, dass es sich im Casper vorne recht komfortabel sitzen lässt. Hinten müssen Erwachsene etwas zurückstecken, das Ladeabteil fällt kleinstwagengerecht übersichtlich aus. Der Motor-Getriebe-Kombination lässt sich Gemütlichkeit zuschreiben: Die installierte Automatik befreit zwar von lästiger Schaltarbeit, nimmt aber dem aufgeladenen Dreizylinder jeglichen Esprit. Sollte es der Casper tatsächlich schaffen, eines Tages nach Europa und damit nach Österreich zu kommen, dann ist für den hiesigen Alltagsgebrauch abseits größerer Ballungsgebiete der Einbau eines Schaltgetriebes anzuraten. Die Preise in Südkorea sind jedenfalls ansprechend: Bei umgerechnet knapp 10.000 Euro eröffnet die Preisliste.