Nassereither Krippenmuseum: „Luemmandlen“ erzählen die Passionswoche
Nassereith – Das neue Nassereither Krippenmuseum ist mehr als eine bloße Krippenschau. In zwei Räumen im Obergeschoß begegnet man nicht nur Weihnachtsdarstellungen, die in Nassereith gefertigt worden sind. Es gibt auch vier Fastenkrippen zu bestaunen, die das Geschehen der Karwoche darstellen. Und noch etwas ist in Nassereith außergewöhnlich, vor allem aber einzigartig: die Luemmandlen. Das sind Krippenfiguren aus aufwändig verarbeitetem Lehm, der aus den ehemaligen Nassereither Bergwerksstollen stammt.
Robert Jordan war jahrelang Obmann des Krippenvereins. Von den lange vergessenen Luemmandeln erfuhr der Nassereither während seiner Schulzeit in Hall über einen Pater. Dann machte er sich auf die Suche nach Zeugnissen dieser Tradition. „Es war die Bildhauerfamilie Falbesoner, die die Luemmandlen auf den Märkten bekannt machten“, erklärt er. Martin Josef und Ignaz, vulgo „Meßmer“, gestalteten im 19. Jahrhundert so manche Kirche im Oberland. Nicht alle „Mödl“-Formen aus Holz überstanden die verheerenden Brände im Ort. Heute widmet sich das Krippenmuseum auch der Herstellungsweise.
Untergebracht ist die „Krippengalerie“ im Haus der Kultur in der Karl-Mayr-Straße 120. Im ersten Stock entsteht gerade das Bergbaumuseum. Diese Woche ist das Museum bis zum Karsamstag täglich von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Oder auch nach Vereinbarung unter 0664/7356 8246 mit Robert Jordan.