Ukrainischer Präsident Selenskyj in Polen eingetroffen
Die dritte Auslandsreise seit Kriegsbeginn führt den ukrainischen Präsidenten wieder nach Warschau. Polen ist einer der stärksten Unterstützer der benachbarten Ukraine.
Warschau – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Warschau mit Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda zusammengetroffen. Das polnische Fernsehen zeigte am Mittwoch, wie Selenskyj und seine Frau Olena Selenska mit einer gepanzerten Limousine vor dem Warschauer Präsidentenpalast vorfuhren und von Duda und Polens First Lady Agata Kornhauser-Duda empfangen wurden. Polen ist einer der stärksten Unterstützer der benachbarten Ukraine.
Selenskyj trug bei dem Empfang einen schwarzen Pullover mit dem ukrainischen Dreizack sowie eine olivgrüne Militärhose und Stiefel. Nach Beratungen werden Duda und Selenskyj gegen 12.50 Uhr gemeinsam vor die Presse treten. Außerdem ist ein Gespräch des ukrainischen Staatsoberhaupts mit Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki geplant. Am Abend wollen Selenskyj und Duda im Warschauer Königsschloss mit Menschen aus der Ukraine zusammenkommen, die in Polen vor dem Krieg Zuflucht gefunden haben. Dort werden beide Staatschefs auch Reden halten.
Selenskyj ist seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 bisher nur sehr selten ins Ausland gereist. Im Februar hatte er London, Paris und Brüssel besucht. Die erste Reise hatte ihn im Dezember nach Polen und in die USA geführt.
Polen einer der stärksten Unterstützer
Polen hat nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) rund 1,6 Millionen Kriegsflüchtlinge aus der benachbarten Ukraine aufgenommen, so viel wie kein anderes Land der Welt. Ein Großteil der Unterstützung für die Geflüchteten wird dabei seit den ersten Kriegstagen von Bürgerinitiativen und Privatpersonen getragen.
Das EU- und NATO-Land Polen macht sich außerdem immer wieder für westliche Militärhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine stark. Bei der Frage der Lieferung von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 setzte Polen die deutsche Bundesregierung lange unter Druck, diese willigte schließlich ein. Zudem hat Polen eine wichtige Funktion als logistische Drehscheibe für die militärische Unterstützung aus dem Westen. (APA/Reuters/dpa)