Triple-Traum geplatzt

Wundenlecken bei den Bayern nach Cup-Aus: „Kotzt mich an“

Joshua Kimmich war nach der Niederlage im DFB-Pokal frustriert.
© imago

Die Bayern sind nach dem Aus im Pokal gegen den SC Freiburg geschockt. So hatte sich Thomas Tuchel sein zweites Spiel als Bayern-Trainer nicht vorgestellt. Und die nächste Aufgabe wartet schon.

München – Beim FC Bayern München ist der Traum vom Triple am Dienstagabend eindrucksvoll geplatzt. Die 1:2-Heimpleite im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den SC Freiburg sorgte für gehörigen Frust beim deutschen Fußball-Rekordmeister. Sein zweites Spiel als FCB-Cheftrainer hatte sich Thomas Tuchel anders vorgestellt. „Bitterer Abend für uns“, sagte der 49-Jährige. Noch deutlicher wurde Joshua Kimmich: „Am Ende des Tages kotzt mich das einfach brutal an, je mehr Titel wir verspielen.“

Der Pokalschock saß bei den Münchnern jedenfalls tief. „Das wird uns eine Weile beschäftigen, aber wir müssen das verdauen und unsere Lehren daraus ziehen“, erklärte der 49-jährige Tuchel. Thomas Müller sprach von einer „Leere“ nach dem K.o. durch den Handelfmeter von Freiburgs Lucas Höler in der Nachspielzeit. „Man steht jetzt da mit diesem Scherbenhaufen und weiß, für dieses Jahr ist es wieder vorbei im DFB-Pokal. Das kratzt natürlich am Ehrgefühl.“ Zuletzt hatten die Bayern den Cup 2020 geholt.

Jetzt sind wir emotional auf dem Boden der Tatsachen oder noch ein Stück weiter unten angekommen.
Thomas Müller (FC Bayern München)

Die Freude über den eindrucksvollen Ligasieg gegen Borussia Dortmund (4:2) und die Rückkehr an die Tabellenspitze rückte nach dem Cup-Aus in den Hintergrund. „Jetzt sind wir emotional auf dem Boden der Tatsachen oder noch ein Stück weiter unten angekommen“, sagte Müller. Der 28-jährige Kimmich ließ kritische Töne anklingen. Man spiele mit einem „Tick zu wenig Leidenschaft, ein bisschen zu wenig Emotion“, sagte der Nationalspieler.

In der Bundesliga haben die Bayern am Samstag in Freiburg Gelegenheit zur Revanche, kommende Woche folgt das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Manchester City. Man müsse die Wut über das Pokal-Aus, Leidenschaft und Willen mit ins Duell gegen City nehmen, sagte Kimmich mit Blick auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Coach Pep Guardiola.

Jetzt sind wir emotional auf dem Boden der Tatsachen oder noch ein Stück weiter unten angekommen.
Christian Streich (Trainer Freiburg)

Ganz anders war logischerweise die Gefühlslage bei den Breisgauern, bei denen ÖFB-Teamstürmer Michael Gregoritsch durchspielte. „Ich habe jetzt schon so oft in München verloren. Es soll uns jetzt auch mal gegönnt sein, dass wir einmal gewinnen – in 15 Jahren oder so“, sagte Freiburg-Coach Christian Streich.

Potenzieller Halbfinalgegner ist Eintracht Frankfurt, die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner bezwang Union Berlin mit 2:0. Der französische Vizeweltmeister Randal Kolo Muani erzielte beide Treffer, jeweils nach Vorlagen von Mario Götze. „Es freut mich, dass unsere Offensive wieder getroffen hat“, meinte Glasner.

Für die Hessen war es zuletzt nicht gut gelaufen, von den letzten fünf Liga-Partien wurde keine gewonnen, hinzu kam die Champions-League-Pleite gegen SSC Napoli. Umso wichtiger war der Cup-Erfolg. Glasner verglich die Situation bei der Eintracht mit der eines Autoverkäufers: „Je mehr Autos du verkaufst, desto ruhiger ist es. Wenn du gewinnst, ist es immer etwas einfacher.“ (APA, dpa)

Gewinnspiel: 2 x
E-Mountainbike

TT-ePaper 4 Wochen gratis ausprobieren, ohne automatische Verlängerung

Verwandte Themen