Rennen um den SPÖ-Vorsitz: Die Namen gibt es erst nach Ostern
Am 11. April wird bekannt gegeben, wie viele Bewerber es für den SP-Vorsitz gibt. Und wer die Willigen abseits der Favoriten sind.
Wien – Welche Frauen und Männer werden tatsächlich auf dem „Stimmzettel“ der Mitgliederbefragung über den SPÖ-Vorsitz stehen, die am 24. April beginnt? Das wird erst am 11. April publik gemacht – von der Wahlkommission, geleitet von Harry Kopitz, nach ihrer Sitzung.
Online-Einsendeschluss war der vergangene Freitag, 12 Uhr. Für briefliche Bewerbungen gilt der Poststempel. Diese müssten mittlerweile eingelangt sein. Warum werden die Namen erst nach Ostern genannt? Weil alle Unterlagen gesichtet und geprüft werden müssten, heißt es aus der Parteizentrale gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Zu liefern gewesen sind ein Lebenslauf, ein Foto, ein Konzept, der Nachweis, dass der Parteibeitrag beglichen worden ist – und die Unterstützungserklärung von 30 Mitgliedern.
Derzeit drei Favoriten
Für die drei Favoriten – die derzeitige Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und den Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler – war das kein Problem. Rendi-Wagner bot 100 Frauen auf, darunter die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures und Ex-Siemens-Chefin und -Staatssekretärin Brigitte Ederer. Unter den Doskozil-Fans: sein Vorgänger Hans Niessl und der einstige Innenminister Karl Schlögl. Babler hat viel Zuspruch von der „Basis“. Zu der zählt auch Niklas Klocker, ein 23-jähriger Dornbirner, der in Innsbruck studiert. Er unterstützt aber nicht Babler, er will Bundesparteichef werden. Was Vorarlbergs SPÖ-Obfrau Gabriele Sprickler-Falschlunger – sie ist im „Team Rendi-Wagner“ – nicht behagt. Sie könne Klocker nur „sein junges Alter“ zugutehalten. Nicht verwundere sie, „dass fast alle Männer sind, die sich aus mir unerfindlichen Gründen zutrauen, eine Bundespartei zu übernehmen und zu führen“, befand sie im Ländle-ORF.
Auch Rendi-Wagner merkte etwas zu männlichen Bewerbern an, zu ihren chancenreichen Konkurrenten Doskozil und Babler. Dieser wie jener würde sich – sofern er nicht Parteichef wird – „gemütlich zurückziehen“ auf das politische Amt. Sie selbst würde diesfalls „einen ehrlichen Schlussstrich ziehen“ – und aus der Politik weichen, sagte sie im ORF-Report.
Rendi-Wagner ist freilich nicht nur mit der Mitgliederbefragung beschäftigt. Sie ist auch nach wie vor mit den Nachwehen einer Parlamentssitzung konfrontiert.
Die Blauen hatten den Plenarsaal demonstrativ verlassen, aber auch etliche Rote waren nicht zugegen gewesen, als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj via Video zu den Nationalratsmandataren sprach. Viel Kritik gibt es darob.
Dazu sagt Klubchefin Rendi-Wagner, die vergangenen Donnerstag krankheitsbedingt nicht im Hohen Haus war, nun: „Kein gutes Bild“ habe das abgegeben. Dass nur zwei ÖVP-Regierungsmitglieder bei der Rede anwesend gewesen seien, „ist aber auch kein gutes Bild“ – und „etwas mager“.
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