Bäume umgestürzt: Masters entging auf zweiter Runde Tragödie
In unmittelbarer Nähe des Abschlages von Loch 17 fielen zwei große Kiefern auf den Golfkurs. Auch ein dritter Baum hielt dem Sturm nicht Stand.
Augusta – Das Masters in Augusta ist am Freitag nur knapp einer Katastrophe entgangen. Weil wegen eines heftigen Unwetters mehrere Bäume umstürzten, wurde die zweite Runde unterbrochen. In unmittelbarer Nähe des Abschlages von Loch 17 fielen zwei große Kiefern auf den Golfkurs. Auch ein dritter Baum hielt dem Sturm nicht Stand. Der Spielbetrieb sollte laut Veranstaltern um 8.00 Uhr Ortszeit am Samstag (14.00 Uhr MESZ) wieder aufgenommen werden. Sepp Straka hatte den Cut bereits sicher.
Zuschauer des traditionsreichen Golfturniers hatten ihre Sessel in unmittelbarer Nähe der Stelle aufgestellt, an der die Bäume umstürzten. Eine Frau stand sogar zwischen den beiden Kiefern, als diese zu Boden gingen, wie auf TV-Aufnahmen zu sehen ist. Teilnehmer Harrison Crowe stand auf Bahn 16, als dies passierte. „Man konnte es da unten spüren, da kam dieser kleine Tornado", berichtete dessen Caddie einer australischen Nachrichtenagentur. „Die hatten Glück, dass niemand gestorben ist. Viel, viel Glück."
Für Samstag sind weiter Regen und starker Wind vorhergesagt. „Die Sicherheit und das Wohlergehen aller, die das Masters besuchen, wird immer die höchste Priorität des Clubs sein, der das Wetter weiterhin im Auge behalten wird", versicherten die Veranstalter vom Augusta National Golf Club in einer Stellungnahme. Schon vor dem Baum-Sturz war das Major-Turnier wegen Blitz- und Gewittergefahr zwischenzeitlich für 21 Minuten unterbrochen gewesen. Der Spielbetrieb wurde danach aber wieder aufgenommen.
Koepka in Führung
Klar im Vorteil waren die Spieler, die ihre Runde am Freitag in der Früh begonnen hatten – der US-Amerikaner Brooks Koepka etwa, der fünf unter Par spielte und mit insgesamt zwölf Schlägen unter Platzstandard in Führung lag. Der 32-Jährige befeuerte damit die Debatte, ob es überhaupt möglich sein sollte, dass ein Spieler der stark kritisierten und von Saudi-Arabien finanzierten LIV-Golftour das berühmte „Green Jacket" für den Masters-Sieger überhaupt übergestreift bekommen sollte.
„Ich bin wieder da angekommen, wo ich früher war“, sagte Koepka, der vor seinem Abschied von der PGA-Tour zur LIV, wo ihm hohe Antrittsgelder garantiert sind, mit seinem Spiel zu kämpfen hatte. Der Abtrünnige führte vorerst drei Schläge vor dem Spanier Jon Rahm, der seine Runde aber noch nicht beendet hatte. Sein bisher letztes von vier Majors hat Koepka 2019 gewonnen. Dritter war sensationell US-Amateur-Meister Sam Bennett mit acht unter Par. Der 23-Jährige liegt zur Masters-Hälfte so gut wie kein Amateur seit 1956.
Superstar Tiger Woods dagegen musste darum kämpfen, überhaupt noch auf die letzten beiden Runden gehen zu dürfen. Dem 15-fachen Major-Sieger fehlen noch die letzten sieben Bahnen der zweiten Runde. Auf dem geteilten 50. Platz mit zwei Schlägen über Par ist der Cut in Gefahr. Den hatte Woods bei seinen 24 bisherigen Masters-Teilnahmen immer geschafft – auch im Vorjahr bei seiner ersten Teilnahme nach seinem schweren Autounfall.
Straka sicher im Cut
Vorjahressieger Scottie Scheffler spielte in Runde zwei eine völlig verpatzte 75er-Runde. Mit insgesamt eins unter Par lag der Favorit gleichauf mit dem Wiener Straka auf dem 29. Zwischenrang. Beide haben den Cut sicher, Straka verspielte eine bessere Ausgangsposition aber im Finish der zweiten Runde. Auf den letzten drei Löchern verzeichnete der 29-Jährige bei zunehmend schwieriger werdenden Bedingungen jeweils einen Schlagverlust. Bei seinem Masters-Debüt im Vorjahr war Straka auf dem geteilten 30. Platz gelandet. (APA, Reuters, dpa)