Wohnhaus wurde getroffen

Raketen schlugen auch zu Ostern ein, Selenskyj will Frieden in einem Jahr

Der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, veröffentlichte in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram das Foto des zertrümmerten Hauses in Saporischschja.
© APA/AFP/Ukrainian Presidential Chief of Staff

Während viele Christen in der Ukraine Ostern feiern, tötet Russland weiter mit Raketen. Jeder christliche Feiertag lehre sein Land, dass das Böse besiegt werden könne, sagte der ukrainische Präsident.

Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zu Ostern die Hoffnung geäußert, dass es in einem Jahr in der Ukraine Frieden gibt. In seiner am Sonntagabend verbreiteten Videobotschaft zeigte sich Selenskyj zuversichtlich, dass die Gebete um Frieden gehört würden. Jeder christliche Feiertag lehre sein Land, dass das Böse besiegt werden könne. „Wir bringen die Niederlage des Bösen näher.“ Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen seit mehr als 13 Monaten an.

Viele Christen in der Ukraine feierten am Sonntag Ostern. Allerdings richten sich große Teile der Bevölkerung nach dem alten Kalender der russisch-orthodoxen Kirche, die das Fest erst am kommenden Sonntag begeht. Selenskyj beklagte, dass Russland den Palmsonntag – an dem viele orthodoxe Christen der Einzug Jesu in Jerusalem feierten – mit neuen Raketenschlägen gegen die Ukraine begangen habe.

Rakete schlug in Wohnhaus ein

In der Stadt Saporischschja im Süden der Ukraine schlug nach Angaben des Präsidenten eine Rakete in einem Wohnhaus ein. Ein Mann und ein elf Jahres altes Mädchen seien dabei ums Leben gekommen. „So verbringt ein Terrorstaat den Palmsonntag“, sagte Selenskyj. „So bringt sich Russland selbst in noch größere Isolation in der Welt und von der Menschheit.“

Der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, veröffentlichte in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram ein Foto des zertrümmerten Hauses. Er nannte die Angreifer „gemeine Tiere“. Russland hat die Region Saporischschja annektiert, kontrolliert aber die Gebietshauptstadt nicht.

Jermak und andere Angehörige der ukrainischen Führung wünschten den Ukrainern, die – wie die Christen im Westen – die Auferstehung Jesu feierten, frohe Ostern. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, meinte, dass der Feiertag auch den Sieg des Lebens über den Tod symbolisiere. Saluschnyj dankte den westlichen Verbündeten, die die Ukraine mit Waffen und Munition unterstützen, „die uns helfen, den Sieg und den Triumph der Gerechtigkeit mit jedem Tag näher zu bringen“.

Traditionell begingen die orthodoxen Christen in der Ukraine die kirchlichen Feiertage genauso wie im benachbarten Russland. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine vor mehr als einem Jahr wurde die öffentliche Diskussion stärker, sich auch über den Wechsel des Kirchenkalenders von Russland abzugrenzen. (dpa)

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