Land zieht Bilanz zu Abfahrverboten: Mehr als 176.600 Fahrzeuge zurückgewiesen
Mit dem gestrigen Ostermontag endeten die Winterfahrverbote für den Ausweichverkehr. Weitere Abfahrverbote – insbesondere entlang der Fernpassstraße – werden geprüft.
Innsbruck – Seit Weihnachten 2022 hat die Tiroler Polizei in drei Bezirken 176.600 Fahrzeuge wieder zurück auf Autobahnen und Schnellstraßen geschickt, weil sie – um die Bildung von Staus zu vermeiden – bei der Durchfahrt auf das niederrangige Verkehrsnetz ausweichen wollten. Allein im Bezirk Kufstein gab es aufgrund der Abfahrverbote an den vergangenen 16 Wochenenden sowie an den Feiertagen 128.220 Abweisungen, teilte das Land am Dienstag mit. Die Abfahrverbote galten bis Ostern.
Neben dem Bezirk Kufstein kam es auch in den Bezirken Schwaz sowie im Bezirk Reutte im Außerfern zu Kontrollen. In Schwaz gab es laut Land 6800 Zurückweisungen, in Reutte 41.595.
Fahrverbote auch im Sommer geplant
Dass die Maßnahmen zu Ostern ausliefen, bedeutet aber nicht das Ende der Fahnenstange, ganz im Gegenteil. "Auf Grundlage der Erfahrungen dieses Winters werden wir dort wo notwendig und insbesondere entlang der Fernpassstraße weitere Abfahrverbote prüfen, bestehende Abfahrverbote verlängern und die Kontrollen verstärken", ließ Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) wissen. Jedenfalls seien auch für den Sommer wieder Fahrverbote geplant, die Details dazu seien gerade in Ausarbeitung, hieß es seitens des Landes auf APA-Nachfrage. Aktuell seien diese Maßnahmen insbesondere zu Pfingsten, Fronleichnam und in den Sommerferien (Anfang Juli bis Anfang September) in den Bezirken Innsbruck-Land und Kufstein vorgesehen. "Im Bezirk Reutte sollen sie laut aktuellem Planungsstand aufgrund der Erfahrungen aus den Vorjahren bereits mit Ende April in Kraft treten", verlautete es aus dem Landhaus.
Die generelle Notwendigkeit der Fahrverbote hob auch Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) hervor. "Die Zahl der zurückgewiesenen Fahrzeuge zeigt, dass die Fahrverbote auch im Winter mittlerweile unabdingbar sind", erklärte er. Ohne Kontrollen an den verkehrsreichen Tagen hätte es in vielen Orten wieder kein Durchkommen gegeben, "insbesondere, wenn Rettungskräfte aufgehalten werden, ist das ein erhebliches Sicherheitsrisiko".
Die Abfahrverbote galten für den Ausweichverkehr, nicht aber für Anrainerinnen und Anrainer, sowie den Ziel- und Quellverkehr. Die Einhaltung wurde von der Exekutive und von Straßenaufsichtsorganen stichprobenartig kontrolliert. In den Bezirken Reutte und Kufstein wurden übrigens Dosierampeln eingesetzt - "zur Gewährleistung der Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs", wie es hieß. (TT.com/APA)
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