Gechippte Hündchen & Co.

Katja Duftners „Individualzuzler“ in der Innsbrucker Galerie Flora

Duftners „Das gechippte Hündchen und das digitalisierte Herrchen“.
© Gal. Flora

Innsbruck – In einen für sie als Mensch wie Künstlerin maßgeschneiderten Karton zu passen, ist etwas, was Katja Duftners Sache so gar nicht ist. Was sie übrigens mit ihrem großen Kollegen Paul Klee verbindet, dessen auf ihre sehr spezielle Art und Weise transformierte Kippfiguren sie gern zum Hintergrund ihrer mit Blei- und Buntstiften auf mittelgroße Papiere gezeichneten Bilder, die voller Rätsel stecken, macht.

Dazu passt der Name, den die selten ausstellende Künstlerin ihrem bei Flora zu sehenden Zyklus gibt: „Individualzuzler“. Arbeiten, die formal sehr dicht, aber auch ganz locker daherkommen, angelegt als vielfach tricky verschlüsselte „Betrachtung unserer Zeit“, wie die 59-Jährige meint. Sind Duftners Zeichnungen doch unübersehbar vom Surrealen infiziert, durchsetzt mit mehr oder weniger leicht decodierbaren Metaphern, die besonders in den dicht gemalten Arbeiten in der Opulenz ihrer Anlage wunderbar dekorativ daherkommen.

Die lichten sind dagegen als locker auf der Bildfläche ausgebreitete Netzwerke konzipiert, in denen Versatzstücke des Realen die skurrilsten Allianzen eingehen. Auf die einzulassen sich lohnt, auch wenn das, was hier thematisiert wird, für den Schauenden alles andere als bequem ist. Heute zwischen halb vier und fünf Uhr freut sich Katja Duftner in der Galerie Flora auf die Fragen des Publikums.

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