Nach Baumfällung: Schwazerinnen starten erste Bürgerinitiative
Schwaz – Schwaz ist nicht die Stadt großer Aufstände oder Demos. Das heißt aber nicht, dass sich viele Bürger nicht immer wieder über Geschehnisse oder Entscheidungen innerhalb der Stadtgrenzen ärgern. Einer Gruppe von Schwazern reicht es nun. Sie wollen gehört werden, sie wollen mehr Mitsprache und vor allem wollen sie mehr Lebensqualität schaffen.
Es war nicht nur ein Schnitt in die Rinde alter Baumriesen, sondern auch einer ins naturverbundene Herz vieler. Doch wie so oft blieb es bis auf das Rattern der Motorsäge still in Schwaz. Der Ärger über die Fällung weiterer Bäume in der bekannten Bahnhofsallee hat nun aber eine Folge: Eine Bürgerinitiative formiert sich. „Es werden einfach so besondere Bäume gefällt, jahrelang wurde ergebnislos ein Proberaum für Theatervereine gesucht und kostbarer Boden im großen Stil versiegelt. Es sind so viele unlogische Entscheidungen gefallen, so viele unverständliche Dinge passiert, dass wir nicht mehr untätig bleiben wollen“, erklärt Christa Köchl. Gemeinsam mit Elisabeth Brunner-Wiesinger und Bernadette Harlander organisiert sie daher am morgigen Donnerstag um 19 Uhr ein Treffen im „Das Livo“ in Schwaz.
Es gehe um Austausch, um ein Kennenlernen und um ein Zusammenkommen. Interessierte können sich auch vorab unter 0699/11963204 bei Köchl anmelden. Dabei wollen die engagierten Frauen auch Fragen wie Raum für junge Kultur, mehr Umweltschutz und eine Verkehrsberuhigung im Stadtzentrum thematisieren. „Schwaz ist wohl die einzige größere Stadt ohne richtige Fußgängerzone“, schüttelt Köchl den Kopf. Das politische Hin und Her bei der Fußgängerzone sei beispielhaft. Die Bürgerinitiative will wachsen, gehört werden und ein Mitspracherecht erwirken. (TT)