Für Radweg-Unterführung am Völser Bahnhof tickt die Uhr
Ein Radweg unter dem Völser Bahnhof? Im Mai muss die Politik zum Millionenprojekt Farbe bekennen. Nun soll eine Studie als Entscheidungshilfe dienen.
Völs – Dass der Völser Bahnhof barrierefrei umgebaut wird, ist fix – und lässt viele Pendler erleichtert aufatmen. 2024 sollen erste Vorarbeiten starten. Eine brisante Frage ist aber nach wie vor offen: Soll im Zuge des Umbaus auch eine Radwegunterführung direkt unter dem Bahnhof errichtet werden?
Zu diesem Schlüsselprojekt mit geschätzten Kosten von 4,6 Mio. Euro gehen die Meinungen im Völser Gemeinderat weiter extrem auseinander – auch innerhalb der Fraktionen, wie Bürgermeister Peter Lobenwein (SPÖ Team Völs) bestätigt. Einheitlich dafür seien nur die Grünen. Doch die Zeit für eine Grundsatzentscheidung drängt – schließlich müssen die ÖBB wissen, ob sie die Radunterführung in die Gesamtplanung einbeziehen sollen oder nicht. Im Mai muss Völs nun Farbe bekennen.
„Wenn wir politisch jetzt nichts machen, sehe ich die Felle davonschwimmen“, warnt Vize-BM Silvia Pöhli von der „Bürgermeisterliste Erich Ruetz“. Ihre Fraktion hat daher den dringlichen Antrag ein- und durchgebracht, ein Radwegkonzept für das ganze Ortsgebiet ausarbeiten zu lassen – und die Radwegunterführung in diese Analyse zu integrieren.
Bis Ende April soll nun ein Ingenieurbüro aus Natters die bestehende Radweg- infrastruktur bewerten, Ausbaupotenziale prüfen und Varianten untersuchen, wie sichere Trassen zum überregionalen Inntal-Radweg ausschauen könnten.
„Wir müssen ja auch wissen, wie der Weg nach der Radunterführung weiterzuführen ist“, sagt Pöhli. Sie selbst ist innerhalb ihrer Fraktion eine deklarierte Befürworterin, sieht eine „Jahrhundertchance“. Zumal das Vorhaben die Gemeinde wohl weniger als eine Million Euro kosten werde – 60 % Landesförderung sind fix, zudem hoffe man auf Bundes- und womöglich sogar EU-Mittel.
BM Lobenwein begrüßt die Studie als Entscheidungshilfe: „Sie soll klären, ob die Unterführung überhaupt sinnvoll ist und sich positiv auf die Mobilität auswirkt.“ Er verweist darauf, dass nur etwa 400 m östlich des Bahnhofs, bei der Unterführung Kranebitterstraße, künftig ein eigener, von der Fahrbahn abgehobener Fuß- und Radweg geplant sei. Für Lobenwein ist auch noch offen, ob und wie sich die neue Radverbindung am Bahnhof platztechnisch zwischen der Bahntrasse und der künftigen Tram/Regionalbahn unterbringen lässt.
Fix scheint derzeit also nur eines: Der Mai-Gemeinderat in Völs wird spannend.