Nach Lercher-Entlassung: Sabine Platzer-Werlberger neue AMS Tirol-Chefin
Sabine Platzer-Werlberger wurde am Mittwoch als Geschäftsführerin fixiert. Sie leitet das AMS seit der Entlassung von Alfred Lercher.
Wien, Innsbruck – Sabine Platzer-Werlberger wurde am Mittwoch „mit sofortiger Wirkung“ zur neuen Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol bestellt. „Ich bin dankbar, dass ich mit dem Rückenwind der Bestellung nun als Landesgeschäftsführerin durchstarten kann“, sagte sie gegenüber der TT. Werlberger hatte die Geschäfte bereits seit Dezember interimistisch geleitet.
Ihr Vorgänger, Alfred Lercher, war am 13. Dezember 2022 nach nur zwei Jahren überraschend und ganz plötzlich abberufen und vom Verwaltungsrat von seinen Aufgaben entbunden worden. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Roland Sauer, hatte damals von einer „massiven Störung des Vertrauensverhältnisses“ gesprochen. Auszugehen war damals von einer „groben Pflichtverletzung“, die zur Entlassung geführt hatte.
Einstand beim AMS Innsbruck 1983
Sabine Platzer-Werlberger ist 58 Jahre alt, verheiratet und Mutter zweier erwachsener Töchter. Sie arbeitet seit 1983 beim AMS Tirol. Sie gilt als hervorragend vernetzt, pflegt einen entwicklungsfördernden Führungsstil und habe in den letzten Jahren gezeigt, dass sie eine robuste Krisenmanagerin ist, heißt es. Ihre Laufbahn begann sie als Beraterin für Erwachsene im AMS Innsbruck.
Seit 2013 ist sie stellvertretende Landesgeschäftsführerin, erst vertrat sie Anton Kern, dann Alfred Lercher. Platzer-Werlberger gilt als Expertin in Sachen Arbeitsmarktpolitik mit Schwerpunkt Kompetenzentwicklung und Aus- und Weiterbildung. Eine klare Linie verfolgt sie auch im Bereich Frauen und Diversität: „Ich möchte Menschen durch Aus- und Weiterbildung zu einem besseren Leben verhelfen“, beschreibt Platzer-Werlberger ihr Ziel.
Außerdem will sie das Thema der überregionalen Vermittlung angehen, allerdings „behutsam“. Ein Aufweichen der Richtlinien, die gegen eine etwa weit entfernte Jobannahme sprechen, will sie nicht. Die Zahl der offenen Stellen war im März in Tirol wieder leicht rückläufig. Es waren 7862 offene Stellen beim Arbeitsmarktservie zur sofortigen Besetzung gemeldet. Im langjährigen Vergleich sei die Zahl der offenen Stellen aber immer noch hoch. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der offenen Stellen aber um 15,7 Prozent bzw. 1459 Stellen gesunken.
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