Musk-Fehde mit US-Medien

US-Sender NPR stellt Twitter-Aktivität nach Streit mit Musk ein

NPR zieht Konsequenzen.
© SAUL LOEB

Twitter-Besitzer Elon Musk hatte den NPR-Account als staatlich kontrollierte Medienorganisation markieren lassen. Die mehr als 50 Accounts des Senders sollen als Konsequenz nicht mehr mit aktuellen Inhalten versorgt werden.

San Francisco – Der US-amerikanische Rundfunksender NPR legt seine Aktivität bei Twitter nach einer Konfrontation mit Besitzer Elon Musk auf Eis. Die mehr als 50 NPR-Accounts beim Kurznachrichtendienst sollen nicht mehr mit aktuellen Inhalten versorgt werden, wie der Sender am Mittwoch ankündigte. NPR empfahl den Nutzern, das Angebot über die hauseigene App oder andere Online-Plattformen zu nutzen.

Musk hatte den NPR-Account mit der Markierung als staatlich kontrollierte Medienorganisation in eine Reihe etwa mit der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua oder dem Kreml-TV-Sender Russia Today gestellt. Nach Kritik wurde die Markierung geändert. Nun heißt es, NPR sei eine von der Regierung finanzierte Medienorganisation. Auch das ist mindestens irreführend: Weniger als ein Prozent des jährlichen NPR-Etats von 300 Millionen Dollar kommt aus staatlichen Mitteln.

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NPR kritisierte, auch die neue Klassifizierung untergrabe die Glaubwürdigkeit des Senders, weil sie fälschlicherweise andeute, dass er nicht redaktionell unabhängig sei. Deshalb werde man auf der Plattform keine journalistischen Inhalte mehr veröffentlichen.

Der NPR-Account wurde als staatlich kontrollierte Medienorganisation markiert.
© Screenshot Twitter

Auch der öffentliche britische Sender BBC wurde in seinem Account zunächst weiter als von der Regierung finanziert bezeichnet. Dabei hatte Musk in einem Interview mit der BBC in der Nacht zum Mittwoch angekündigt, die Markierung in "öffentlich finanziert" zu ändern. Auch die BBC hatte bei Twitter gegen die falsche Auszeichnung protestiert.

Der Tech-Milliardär und Chef des Elektroautobauers Tesla sieht sich schon seit langem vor allem von US-Medien unfair behandelt. Für seine mehr als 134 Millionen Twitter-Follower dient Musk als Verstärker rechter politischer Ansichten. Medien warf Musk jüngst unter anderem vor, sie seien "rassistisch" gegenüber Weißen. Über die "New York Times" sagte er, ihre "Propaganda" sei "nicht einmal interessant" und nannte den Inhalt des Twitter-Profils der Zeitung "Durchfall". Dem Twitter-Account der "New York Times" wurde zudem das Verifikations-Häkchen entzogen. (APA/dpa)

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