Trump verklagt Ex-Anwalt auf mehr als eine halbe Milliarde Dollar
Anwalt Michael Cohen soll das Mandatsverhältnis zum Ex-US-Präsidenten verletzt zu haben. Trump wird indes am Donnerstag wegen einer Rechtssache in New York erwartet.
Washington – Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat seinen früheren Anwalt Michael Cohen auf mehr als eine halbe Milliarde Dollar verklagt. Wie am Mittwoch in Florida aus Gerichtsunterlagen hervorging, wird Cohen vorgeworfen, sein Mandatsverhältnis zu Trump verletzt zu haben: Er habe vertrauliche Informationen preisgegeben und Unwahrheiten verbreitet. Eine Stellungnahme von Cohen lag zunächst nicht vor.
Der langjährige Trump-Vertraute hatte vor einer Anklagejury (grand jury) ausgesagt, die den Republikaner später als ersten Ex-Präsidenten der US-Geschichte anklagte. Trump plädierte Anfang April auf nicht schuldig in diesem Fall. Er ist in mehrere weitere Gerichtsverfahren verwickelt.
Trump wegen weiterer Rechtssache in New York erwartet
Trump wird indes nach seiner historischen Anklage am Donnerstag wegen einer anderen Rechtssache erneut in New York erwartet. Trump soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge in Manhattan für eine Befragung in einem Zivilfall zu betrügerischen Geschäftspraktiken erscheinen.
New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James wirft Trump, dem nach ihm benannten Unternehmen und seinen drei Kindern Donald Junior, Eric und Ivanka vor, Vermögenswerte je nach Bedarf größer oder kleiner dargestellt zu haben, um beispielsweise einfacher an Kredite zu kommen oder weniger Steuern zu zahlen.
Mit der Zivilklage, die im Oktober verhandelt werden soll, will James unter anderem erreichen, dass die Trumps 250 Millionen Dollar (229 Millionen Euro) als Wiedergutmachung zahlen müssen. Trumps Konzern weist die Vorwürfe zurück. Vergangene Woche war Trump unter großem weltweiten Aufsehen im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar in New York strafrechtlich angeklagt worden - als erster ehemaliger US-Präsident der Geschichte. (APA/Reuters/dpa, TT.com)