Gegen "Letzte Generation"

Kriminelle Verschwörung: Italienische Justiz ermittelt gegen Klimaschutz-Aktivisten

Festnahme einer Aktivistin in Rom.
© APA/AFP/LAST GENERATION/HANDOUT

Die Aktivisten der italienischen "Ultima Generazione", dem Pendant der hiesigen "Letzten Generation", sind ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Nach Schmierereien an Monumenten und Beschmutzungen von Kunstwerken durch Klimaaktivisten will die italienische Regierung Vandalismus an Kulturgütern härter bestrafen.

Rom – Gegen Mitglieder der Klimaschutzbewegung "Ultima Generazione" (Letzte Generation), die für Flugblattaktionen und umweltpolitische "Provokationen" an Denkmälern in der norditalienischen Stadt Padua verantwortlich gemacht werden, wird wegen krimineller Verschwörung ermittelt. Dies teilten die italienische Justizbehörden am Samstag mit. Die Gruppe hat sich seit 2020 für Straßenblockaden und Verunstaltung von privaten und historischen Gebäuden verantwortlich gemacht.

Der Verdacht einer kriminellen Verschwörung wurde von der Staatsanwaltschaft Padua erhoben. Die Ermittlungen begannen im Jahr 2020, als mehrere Plakate, die das "zerstörerische Großkapital" kritisierten, in einigen Schaufenstern im Stadtzentrum auftauchten, die zu großen Bekleidungsketten gehörten.

Durch die Auswertung öffentlicher und privater Überwachungsvideos gelang es der Polizei, einen jungen Mann zu identifizieren, der in der Stadt wohnte und dessen Wohnung durchsucht wurde. Der junge Mann galt als "einer der Förderer und Organisatoren" der Umweltbewegung in der Stadt. Er organisierte regelmäßig Treffen in einem öffentlichen Park in Padua, die über einen längeren Zeitraum überwacht wurden, berichteten die Justizbehörden.

Nach Schmierereien an Monumenten und Beschmutzungen von Kunstwerken durch Klimaaktivisten will die italienische Regierung Vandalismus an Kulturgütern härter bestrafen. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni einigte sich am Dienstag auf ein entsprechendes Dekret, das die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 10.000 bis 60.000 Euro sowie "strafrechtliche Sanktionen" für diejenigen vorsieht, die Kulturgüter "zerstören, beschmutzen oder verunstalten". Das Parlament hat nun zwei Monate Zeit, das Dekret in ein Gesetz umzuwandeln.

Zuletzt hatten Mitglieder der Gruppierung Ultima Generazione schwarze Flüssigkeit in die Fontana della Barcaccia an der berühmten Spanischen Treppe in Rom geschüttet, um das Wasser des Brunnens zu färben. Ende März beschmierten Aktivisten die Fassade des Palazzo Vecchio in Florenz mit orangener Farbe. Auch Kunstwerke wie etwa ein Van-Gogh-Gemälde in Rom oder ein Andy-Warhol-Auto in Mailand waren bereits Ziel.

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