Pflege: Wirbel um Ausbildung hält in Tirol an
Innsbruck – In einem offenen Brief an die Landtagsklubs und Teile der Landesregierung haben Klassen zur Pflegefachassistenz (PFA) am Innsbrucker AZW (Ausbildungszentrum West) ihrem Ärger über die aktuelle Ausbildungssituation Luft gemacht.
Wie berichtet, hat Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (VP) kürzlich der alten Pflege-Diplomausbildung für einen Ausbildungsjahrgang noch einmal die Tür geöffnet. Dieser solle im Herbst starten. Mit 1. Jänner 2024 schließt sich diese Tür aber bundesseitig endgültig. Die SchülerInnen beklagen nun, dass es aber an einer gesetzlichen Regelung mangle, um auch der – mit der Ausbildungsreform neu eingeführten – Pflegefachassistenz nach deren Abschluss einen verkürzten Einstieg in die alte Diplomausbildung zu ermöglichen. Zudem würde der Pflegefachassistenz das Mehr an Ausbildung nicht entsprechend angerechnet, heißt es in dem Schreiben.
In einem Antwortschreiben an die SchülerInnen stellt Hagele indes eine andere Rechnung auf: „Die Aufnahme auch von PFA-AbsolventInnen in die (verkürzte) Diplompflegeausbildung ist mit entsprechenden Anrechnungen gegeben.“ Jedoch werde sie sich im Rahmen eines Evaluierungsprozesses dafür einsetzen, „die Durchlässigkeit in der Pflegeausbildung weiter zu optimieren“.
Liste-Fritz-Abgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider hatte sich sogar persönlich mit den SchülerInnen getroffen. Sie sagt, Hagele unterliege in ihrer Argumentation einem „Denkfehler“. Schließlich stünden die Klassen derzeit erst in Ausbildung – mit 1. Jänner schließe sich aber auch das Zeitfenster für den Übertritt in die verkürzte alte Diplomausbildung: „Aber da sind diese SchülerInnen noch nicht fertig.“ Ergo brauche es eine verlängerte Übergangsfrist: „Das muss Hagele aber mit dem Bund klären.“ (mami)
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