💡 Fake-Geschäfte bis Neffentrick

Gut zu wissen: Wie man sich vor den gängigsten Maschen der Internetbetrüger schützt

(Symbolfoto)
© Pixabay/Mohamed Hassan

Gefakte Mails oder Firmen-Seiten, falsche Polizisten, kaputtes Handy, Neffentrick und Co: Betrüger erfinden immer neue Vorwände, um sich das Vertrauen und somit das Geld ihrer Opfer zu erschleichen. Wir haben uns die bekanntesten Tricks angesehen und erklären, wie man sich schützen kann.

Innsbruck – Beinahe täglich werden auch in Tirol neue Fälle von Telefon- und Internetbetrug bekannt. Betroffen sind oft Privatpersonen, aber auch Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Nicht selten verlieren die Opfer dabei zehntausende Euro oder noch mehr.

Die Tricks der Kriminellen werden immer ausgeklügelter. Wir haben uns die bekanntesten Maschen angesehen und erklären, wie man sich dagegen schützen kann:

⬇️ Die aktuellen Maschen im Überblick ⬇️

🛒 Schein-Handelsplattformen (Internet):

Im Netz kursieren zahlreiche angebliche Online-Shops, die in Wirklichkeit gar keine Produkte vertreiben, sondern lediglich ans Geld ihrer „Kunden“ kommen wollen. Man bestellt und bezahlt etwas, die Ware kommt aber nie an (oder sehr viel minderwertigere Ware kommt an).

Eine umfangreiche Liste mit betrügerischen Online-Shops hat die Watchlist Internet zusammengestellt >> HIER geht's zur Auflistung. Wer bereits Probleme mit einem gefälschten Online-Shop hatte, kann das HIER melden.

Für den Verdacht oder konkrete Hinweise auf Internet-Kriminalität hat das Bundeskriminalamt eine Meldestelle eingerichtet, erreichbar unter der Mail-Adresse „against-cybercrime@bmi-gv.at“

Eine Anzeige ist aber weder bei Watchlist Internet noch beim Bundeskriminalamt möglich. Das muss der Geschädigte bei der nächsten Polizeidienststelle persönlich erledigen.

⚠️ So schützt man sich

  • Vorsicht bei sensationell günstigen Preisen: Vergleichen Sie vor dem Kauf mit Hilfe von Suchmaschinen Preise verschiedener Anbieter. Wenn ein Produkt bei einem Anbieter konkurrenzlos günstig ist, kaufen Sie es lieber woanders. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Online-Shop die Preise der Konkurrenz um oft mehrere hundert Euro unterbieten kann.
  • Erfahrungsberichte lesen: Suchen Sie im Netz nach Erfahrungsberichten und Bewertungen für den Shop, in dem Sie einkaufen möchten. Häufig sind bereits negative Erfahrungsberichte und Warnungen zu finden. Gibt es überhaupt keine Bewertungen zu einem Shop, ist ebenso Vorsicht geboten.
  • Impressum überprüfen: Fake-Shops haben häufig ein vermeintlich vollständiges Impressum, mit dem die Kriminellen hinter den Websites Vertrauen erwecken wollen. Die Daten sind häufig frei erfunden oder gestohlen. Überprüfen Sie daher die Angaben, indem Sie beispielsweise die UID-Nummer oder den Firmennamen googeln. Dabei stellen Sie fest, ob die Nummer gültig ist, oder die Daten von anderen Websites kopiert wurden. Suchen Sie auch nach den angeblichen Firmenadressen. Oft existieren diese gar nicht oder befinden sich mitten im Wohngebiet.
  • Gütesiegel überprüfen: Geprüfte und sichere Online-Shops sind mit Gütezeichen gekennzeichnet. Fake-Shops kopieren oder erfinden jedoch oft Gütesiegel, um Vertrauen zu erwecken. Ein echtes Gütesiegel wie etwa das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen, Trusted Shops oder Trustmark Austria lässt sich durch Anklicken überprüfen.
  • Zahlungsmethode: Zahlen Sie nach Möglichkeit erst nach Erhalt der Ware. In Fake-Shops wird meist ausschließlich die Zahlung per Vorkasse angeboten. Auf andere Zahlungsmöglichkeiten wird zwar hingewiesen, sie funktionieren aber nicht. Geben Sie niemals Kartendaten weiter, wenn Sie kein Produkt kaufen oder keine Dienstleistung bestellen.
  • Unsichere Verbindung: Achten Sie darauf, dass der Online-Shop ein „https“-Zertifikat in der Adressleiste aufweist, damit ihre persönlichen Daten nicht unverschlüsselt gesendet werden. Endet eine Web-Adresse auf .at oder .de, ist das kein Hinweis auf die Herkunft der Website.
  • Zusätzliche Identifikation notwendig: In seltenen Fällen versuchen Fake-Shops vorab, sich selbst als Betrugsopfer darzustellen und verlangen die Zusendung von Ausweiskopien oder ähnliches. So soll Vertrauen geschaffen werden. Seien Sie in derartigen Fällen besonders skeptisch, um nicht auch noch Opfer eines Identitätsdiebstahls zu werden.
  • Auf das Kleingedruckte achten: Lesen Sie auch das Kleingedruckte und achten Sie auf versteckte Zusatzkosten oder unverhältnismäßig hohe Versandkosten.
  • Wer in die Falle getappt ist, sollte nicht zögern und Anzeige erstatten!

☎️ Neffen-, Nichten- und Enkel-Trick (Telefon):

Hierbei rufen die Betrüger vorwiegend bei älteren (und meist allein lebenden) Personen an und geben sich als Verwandte (Neffen, Nichten, Enkel und Co) aus. Sie nennen ihren Namen nicht, sondern lassen die Personen raten. Der Betrüger verwickelt die Angerufenen in ein teils stundenlanges Gespräch, erzählt ihnen zum Beispiel von angeblichen Unfällen der Kinder im Ausland und fordert eine Kaution. Im Hintergrund sind oft spezielle Geräusche (Schreie, Polizeifunk, Weinen) zu hören, die die Echtheit der Situation belegen sollen.

Wenn es gelingt, das Vertrauen des Opfers zu gewinnen, werden Zeit und Ort vereinbart, um Geld und/oder Wertgegenstände an den einen Boten zu übergeben (der Anrufer selbst hat meist angeblich wegen eines wichtigen Termins keine Zeit). Oft wechselt dabei ein kleines Vermögen den Besitzer.

Wenn das Opfer angibt, nicht so viel Geld daheim zu haben, wird es emotional unter Druck gesetzt und aufgefordert, sofort zur Bank zu gehen und das Geld abzuheben.

⚠️ So schützt man sich

  • Formulierungen wie „Rate mal, wer hier spricht!“ oder „Erkennst du mich denn nicht?“ sollten stutzig machen. Tipp: Lassen Sie sich gar nicht erst aufs Namenraten ein, sondern verlangen Sie, dass der Anrufer (oder die Anruferin) von sich aus einen Namen nennt. Wenn es sich wirklich um eine nahestehende Person handelt, wird sie dieser Bitte nachkommen.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Auch wenn der Anrufer von sich aus einen Namen genannt hat und um Geld bittet, sollte man vorsichtig sein. Vergewissern Sie sich, ob es sich beim Anrufer wirklich um einen bestimmte Verwandten handelt. Tipp: Fragen Sie die Person etwas Persönliches, das sonst niemand weiß. Noch besser: Beendet Sie das Gespräch und rufen Sie die Person unter der Nummer an, die sie sonst von ihr haben.
  • Sie haben dem Anrufer schon Hilfe versprochen, sind sich dann aber doch unsicher? Alarmieren Sie die Polizei (Telefonnummer 133 oder 112)! Diese wird erklären, wie man sich weiter verhalten soll und eventuell versuchen, die Betrüger bei der Geldübergabe zu stellen.
  • Wer Opfer eines Trickbetruges geworden ist, sollte die Polizei unter der Notrufnummer 133 oder 112 verständigen!

👮‍♀️ Falsche Polizisten und Polizistinnen (Telefon):

Immer wieder geben sich Betrüger als Polizisten aus und wollen so an das Geld ihrer Opfer kommen. Besonders heimtückisch ist die Tatsache, dass die Ganoven oft mit echt aussehenden Polizei-Telefonnummern (059133) anrufen.

Die gängigsten Vorwände der „falschen Polizisten“ am Telefon:

  • Die Tochter oder der Sohn war in einen Verkehrsunfall verwickelt und befindet sich in Haft. Eine Kaution sei nun zu bezahlen.
  • Einbrecher oder Räuber wurden im Umfeld der Opfer festgenommen und zum Schutz soll das Vermögen durch die Polizei vorläufig sichergestellt werden.
  • Bankangestellte sind in kriminelle Machenschaften verwickelt. Die Opfer sollen Bargeld am Bankschalter beheben und der Polizei zur Sicherung von Fingerabdrücken geben.

⚠️ So schützt man sich

  • Am wichtigsten ist es, folgende Information der (echten) Polizei zu verinnerlichen: Beamte (Polizisten, Richter, Staatsanwälte, Gerichtsvollzieher und Co) fordern am Telefon unter keinen Umständen Geld, Finanzdaten oder sonstige Angaben zum persönlichen Vermögen.
  • Lassen Sie sich niemals unter Druck setzen! Sagen sie dem Anrufer, dass Sie gerade keine Zeit haben und zurückrufen. Echte Polizisten werden dafür Verständnis haben, Betrüger werden dagegen den Druck erhöhen, damit man ja nicht auflegt.
  • Wenn behauptet wird, dass ein Verwandter oder Bekannter in Schwierigkeiten steckt: Legen Sie auf und rufen Sie den besagten Bekannten direkt an.
  • Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung und übergeben Sie keine Wertgegenstände an Unbekannte. Rufen Sie im Notfall die Polizei an (Telefonnummer 133).
  • Seien Sie vorsichtig! Betrüger schrecken eventuell nicht vor Gewalt zurück.
  • Wer Opfer eines Trickbetruges geworden ist, sollte die Polizei unter der Notrufnummer 133 oder 112 verständigen!
© BMI

💻 Technical Support-Scam (Telefon):

Einige Betrüger nutzen die technische Unwissenheit ihrer Opfer aus und geben sich am Telefon als Mitarbeiter namhafter Unternehmen (z. B. Microsoft) aus. Sie behaupten, dass der Computer des Opfers mit einem Virus infiziert ist – nur eine kostenpflichtige Fernwartung könne helfen. Die Täter verunsichern die Opfer und diese überweisen das Geld für die Behebung eines nicht existenten Defektes.

Die Täter versuchen auch, über sogenannte Remote Access Tools (wie AnyDesk) aus der Ferne die Kontrolle über den PC des Opfers zu erlangen und in weiterer Folge selbst die Überweisungen zu tätigen.

💶 Falsche Gewinnversprechen (Telefon):

Eine weitere gängige Masche sind vermeintliche Lotteriegewinne. Die Täter rufen ihre Opfer meist mit ausländischen Telefonnummern an und behaupten, die Person habe bei einem Gewinnspiel gewonnen. Für die Auszahlung des Gewinnes sei aber vorab für Transport oder Notar ein festgelegter Geldwert vorzustrecken.

Die Opfer werden anschließend beispielsweise dazu aufgefordert, Kryptowährungsgutscheine zu erwerben und die darauf angeführten Codes den Betrügerinnen und Betrügern telefonisch zu übermitteln. Zu einer Auszahlung des Gewinnes kommt es freilich nicht.

🙌 Tochter-Sohn-Trick oder Fake-Unternehmen (SMS/WhatsApp):

Seit einigen Monaten boomt eine weitere Betrugsmasche in Tirol: Die Täter nehmen Kontakt via SMS/WhatsApp oder ähnlichen Diensten auf und geben sich als Tochter/Sohn oder als bekanntes Unternehmen aus.

Die Trick-Kiste ist groß: Entweder es wird behauptet, das Handy der Tochter oder des Sohnes sei kaputt und man müsse einem Link folgen und dann Geld für das Kind überweisen. Oder aber es wird behauptet, eine Zahlung (etwa für Netflix oder Spotify) sei nicht eingegangen und man müsse einen Link anklicken und das überprüfen. Dort schnappt die Falle dann zu.

Auch hier warnt die Polizei eindringlich: Wer eine solch verdächtige Nachricht über WhatsApp oder ähnliche Messenger-Dienste erhält, sollte laut Landeskriminalamt (LKA) wie folgt reagieren:

⚠️ So schützt man sich

  • Überweisen Sie niemals Geldbeträge ohne Gegen-Check: Versuchen Sie die betroffene Person persönlich zu erreichen!
  • Kontaktieren Sie die betroffene Person, indem Sie diese unter jener Telefonnummer zurückrufen, die Sie sonst auch verwenden!
  • Verwenden Sie zur telefonischen Kontaktaufnahme nicht die Sprachanruf-Funktion des Messenger-Dienstes!
  • Bezahlen Sie auf keinen Fall und überlegen Sie sich, ob die Überweisung für die betroffene Person überhaupt plausibel ist (Zahlungsgrund, Höhe und so weiter)!
  • Geben Sie keine Zugangsdaten oder ihre Bankverbindung bekannt!
  • Melden Sie den Absender der Nachrichten beim entsprechenden Messenger-Dienst und blockieren Sie die Rufnummer!
  • Ist bereits ein Schaden eingetreten, erstatten Sie auf der nächsten Polizeiinspektion eine Anzeige!

💳 Ergaunerte Ladebons (Telefon):

Waren es früher eher Handy-Wertkarten, iTunes-Gutscheine oder Ähnliches, stehen nun Bitcoin-Bons im Visier der Betrüger. Die Täter rufen ihre Opfer (meist Angestellte von Trafiken, Tankstellen und Postpartnern) an und geben sich als Mitarbeiter von Vertriebsunternehmen aus, die Ladebons für virtuelle Währungen vertreiben. Sie geben vor, dass die ausgelieferten Ladebons keine Gültigkeit mehr hätten, weshalb sie ausgetauscht und aus dem System genommen werden müssten.

Sie setzen die Angestellten unter Druck, drohen mit dem Verlust des Jobs oder einer finanziellen Haftung. Außerdem argumentieren sie, dass durch die Bekanntgabe der Ladebons diese „aus dem System“ genommen und gegen neue ausgetauscht würden.

In Wirklichkeit werden die Ladebons von den Tätern eingelöst. Die Kriminellen verschleiern auch bei dieser Betrugsmasche ihre Telefonnummer, sodass die Opfer den Eindruck haben, der Anruf käme tatsächlich von einem Vertragspartner.

🤖 Call-Bot- oder Interpol-Betrug (Telefon):

Die Täter rufen ihre Opfer mithilfe sogenannter „Call-Bots“ an. Das sind Computerprogramme, die den Angerufenen eine Tonbandaufnahme in englischer Sprache vorspielen. Die Nummer, die auf dem Display erscheint, ist meist gefälscht und kann nicht zurückverfolgt werden.

So geht es dann weiter: Die Opfer werden aufgefordert, eine bestimmte Tastenkombination zu drücken. Damit sollen allzu misstrauische Personen, die bei solchen Anrufen sofort auflegen würden oder nicht Englisch können, bereits im Vorfeld aussortiert werden.

Anschließend melden sich englischsprachige Täter, die sich als (Interpol-) Polizistinnen oder -Polizisten oder Parlamentsangehörige ausgeben. Dem Opfer wird dabei mitgeteilt, es wäre in strafbare Handlungen, wie etwa Geldwäsche, Betrugs-, Suchtmittel- oder Gewaltdelikte, verwickelt. Um sich selbst zu entlasten und wieder ein normales Leben (manchmal mit Verweis auf eine neue Identität) zu führen, wäre es unbedingt notwendig, Geld zu überweisen.

Auf die Nachfrage, warum Englisch gesprochen würde, wird dem Opfer mitgeteilt, dass das so sein müsse, da es sich um einen internationalen Fall handle. Außerdem würden auch Europol-Beamte mithören.

👩🏽‍💻 Call-ID-Spoofing

Um ihre wahre Identität zu verschleiern, manipulieren die Täter bei den Betrugsanrufen ihre Telefonnummer. Bei Anrufen eine falsche Nummer anzuzeigen, ist relativ leicht und mit wenig technischem Aufwand verbunden. Die Betrüger arbeiten mit einem speziellen Programm, das hunderte Telefonnummern am Tag wählt und dann analysiert, wer abhebt und wie alt die Angerufenen sind.

Wenn die Manipulation im eigenen Netz eines Anbieters stattgefunden hat, besteht für diesen kaum eine Möglichkeit zu kontrollieren, ob die signalisierte Telefonnummer stimmt oder nicht. Dazu können existierende – auch aus dem Ausland stammende – Telefonnummern verwendet werden, obwohl die Inhaberin oder der Inhaber der Nummer für den Anruf gar nicht verantwortlich ist. Auch Fantasienummern, also Telefonnummern, die nicht vergeben sind, können eingesetzt werden. (Quelle: BMI)

📈 Betrügerische Investment-Seiten (Internet & Telefon):

Auch das sogenannte „Cyber Trading Fraud“ kommt in Tirol nicht selten vor. Hierbei werden potenzielle Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet.

Angeworben werden die Opfer über Internet-Werbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Call-Centern oder Massenmails. Die Tätergruppierungen arbeiten mit unzähligen Tarn- und Scheinfirmen in einer konzernähnlichen Struktur. Aufgaben wie Marketing, Call-Center-Betrieb, Softwareentwicklung und Geldwäscherei werden unabhängig voneinander arbeitsteilig unter einer Führung erledigt. Die Plattformen sind professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten. Das bezahlte Geld wird jedoch nicht angelegt, sondern verschwindet im kriminellen Netzwerk.

⚠️ So schützt man sich:

  • Bleiben Sie misstrauisch! Das schnelle Geld und hohe Gewinne gibt es schlichtweg nicht. Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es höchstwahrscheinlich ein Betrug.
  • Recherchieren Sie im Internet, ob es bereits Warnungen zu der entsprechenden Anlage-Plattform gibt (oft reicht schon eine Google-Suche, auch die Watchlist Internet ist eine gute Adresse)
  • Sehen Sie nach, ob die Trading- oder Handelsplattformen eine offizielle Konzession der Finanzmarktaufsicht (FMA) haben und prüfen Sie, ob der FMA schon Beschwerden vorliegen (Näheres auf www.fma.gv.at)
  • Schauen Sie sich die Website der Plattform genau an: Gibt es ein Impressum? Gibt es eine Kontakt-Telefonnummer? Wenn nicht: Finger weg!
  • Lesen Sie sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) durch!
  • Wenn Sie Geld eingezahlt haben und dann direkt danach mehr Geld verlangt wird, zahlen Sie keinesfalls mehr ein!
  • Kreditkartenzahlungen sind laut Bundeskriminalamt bis zu drei Wochen lang stornierbar und die Zahlungen können zurückgefordert werden.
  • Wenn Sie schon einen finanziellen Schaden erlitten haben, erstatten Sie Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle – Ihre Mitarbeit kann für weitere Ermittlungstätigkeiten hilfreich sein!
  • Melden Sie den Sachverhalt auch der Finanzmarktaufsicht!

📲 Phishing (Internet):

Nach wie vor ein Dauerthema sind gefälschte E-Mails, die den Empfänger dazu verleiten sollen, durch Anklicken einer angehängten Datei (zip-, exe- oder pdf-Dateien) oder eines angefügten Links Schadsoftware auf den PC oder das Handy zu laden. Hierzu gehören auch angebliche Versandbenachrichtigungen (beispielsweise von Paket-Firmen), Online-Rechnungen, Bestellbestätigungen, Programm-Updates oder Zahlungsaufforderungen.

Wird man auch zur Eingabe von persönlichen Nutzerdaten aufgefordert, handelt es sich um sogenannte „Phishing“(„Password-Fishing“)-Nachrichten. Hierzu gehören etwa auch gefälschte E-Mails, die angeblich von Banken oder anderen Zahlungsdiensten wie Paypal versendet wurden.

Attacken laufen üblicherweise in vier Phasen ab.

  1. Angreifer versucht ein Opfer unter einem Vorwand, wie dem Versprechen einer Beitragserstattung oder einem wohltätigen Grund, auf eine gefälschte Seite zu locken.
  2. Sofern das Opfer auf den Köder eingegangen ist und die Phishing-Webseite, also eine gefälschte Webseite, besucht, werden Anmeldedaten wie etwa Benutzername und Passwort eingegeben.
  3. Im Hintergrund werden die Einwahldaten des Opfers an den Angreifer übermittelt und der Nutzer auf die tatsächliche Webseite weitergeleitet.
  4. Letztlich nutzt der Angreifer die Einwahldaten des Opfers, um sich Zugang zum Konto zu verschaffen.

Tipp: Oft sind die Fälschungen schon sehr leicht dadurch zu erkennen, indem man den Absender anklickt und die tatsächliche E-Mail-Adresse kontrolliert. Folgende Fragen kann man sich stellen, um Fälschungen zu erkennen:

Kenne ich den Absender? Ist die URL bzw. die Rechtschreibung der Adresse korrekt? Erwarte ich den Anhang der Mail und kann ich ihn vertrauensvoll öffnen? Gibt es (viele) Grammatik- und Orthografie-Fehler im Text? Fehlt die persönliche Anrede? Muss ich Daten eingeben? Werde ich aufgefordert, dringend zu handeln? Soll ich bestimmte Links klicken? Soll ich eine separate Datei öffnen? Passt der Mailheader zum Absender?

⚠️ So schützt man sich:

  • Wahren Sie eine „gesunde Skepsis“ gegenüber allzu verlockenden Angeboten, fragwürdigen Nachrichten und nicht nachvollziehbaren Forderungen!
  • Öffnen Sie keine E-Mails und insbesondere keine Anhänge von unbekannten Absendern, reagieren Sie auf keine nicht nachvollziehbaren Zahlungsaufforderungen! Löschen Sie solche Nachrichten ungelesen!
  • Folgen Sie keinesfalls Aufforderungen, Ihre Nutzerdaten bekanntzugeben! Im Zweifelsfall kontaktieren Sie Ihre Bank über eine Ihnen schon bekannte Telefonnummer oder direkt Ihren Kundenbetreuer, um die Echtheit der Nachricht zu hinterfragen!
  • Das bloße Anklicken eines Links alleine begründet keinen gültigen Vertrag. Die Beweispflicht für die Gültigkeit einer Forderung trägt das Unternehmen, das diese geltend macht.
  • Strittige Forderungen via Kreditkartenabrechnung können beim Kreditkartenanbieter (in der Regel binnen eines Monats) beeinsprucht werden. Im Streitfall kann man ein kostenloses Verfahren bei der Bankenschlichtungsstelle in Anspruch nehmen.
  • Strittige Forderungen via Telefonrechnung können beim Telefonanbieter binnen drei Monaten beeinsprucht werden. Im Streitfall kann man ein kostenloses Verfahren bei der Schlichtungsstelle der RTR in Anspruch nehmen.
  • Wenn man auf eine Phishing-Attacke hereingefallen ist, sollte man ohne Verzögerung die Sperr-Hotline der eigenen Bank kontaktieren und versuchen, den Schaden zu begrenzen, etwa durch Kontosperre.

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Gut zu wissen: So schützt man seine Daten vor Phishing-Attacken

🏦 Online-Banking-Betrug (Internet):

In Tirol gibt es immer wieder Fälle von gehackten Bankkonten und betrügerischen Überweisungen vom Bankkonto. Die Täter kommen meist durch Phishing-Mails oder -SMS an die Zugangsdaten ihrer Opfer (siehe Punkt weiter oben). Über ausgespähte Transaktionsnummern bzw. den Transaktionscode (TAN/TAC) können die Betrüger richtig Schaden anrichten.

Eine große Gefahr geht diesbezüglich auch von öffentlichen WLANs aus, unter anderem von Hotels und Bars im Urlaub, ist immer höchste Vorsicht geboten. Solange man nicht weiß, wie gut ein WLAN gegen fremde Zugriffe gesichert ist, sollte man keine sensiblen Daten über dieses senden. Das bedeutet: In fremden WLANs sollten Sie kein Online-Banking durchführen und nicht in Accounts einsteigen, die gekapert werden können!

⚠️ So schützt man sich

  • Beantworten Sie nie TAN/TAC-Abfragen (z.B. per SMS), die Sie nicht selbst ausgelöst haben und nicht auch eindeutig zuordnen können.
  • Bei einem Verdacht auf Betrug sollten Sie sofort die Bank informieren und eine Betrugsanzeige bei der Polizei erstatten!
  • Geben Sie keine Details über Ihr Vermögen preis!
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – legen Sie auf!
  • Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen einen Dienstausweis!
  • Übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte!
  • Halten Sie Rücksprache mit Personen aus Ihrem persönlichen Umfeld!
  • Nehmen Sie Warnungen von Bankangestellten ernst!
  • Kontaktieren Sie die Notrufnummer 133 und fragen Sie nach, ob es diese Polizistin oder diesen Polizisten wirklich gibt!
  • Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie von Betrügern kontaktiert wurden: Rufen Sie die Notrufnummer 133 an!

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