Straßenblockaden

„Letzte Generation“ störte erneut Verkehr in Innsbruck und plant große Aktionen im Mai

Gegen 7:40 Uhr begann die Protestaktion am Dienstag in Innsbruck.
© Letzte Generation Österreich

Ein neuerlicher Protest der „Letzten Generation“ sorgte Montagfrüh im Bereich der Haller Straße für Verzögerungen und Staus im Frühverkehr. Für Mai kündigten die Aktivisten „Mega-Aktionswochen“ in Wien an.

Innsbruck – Déjà-vu im Frühverkehr: Aktivisten der „Letzten Generation" haben Dienstagfrüh im Norden Innsbrucks erneut für Verkehrsverzögerungen gesorgt. Die Teilnehmer marschierten auf der Fahrbahn der Haller Straße im Schneckentempo in beide Richtungen. Dabei wiederholten sie ihre Forderungen an Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler: ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen und Tempo 100 auf der Autobahn. Neben der betroffenen Haller Straße kam es auch auf der Inntalautobahn zu längeren Wartezeiten und Staus.

Klimaaktivist Leonhard Rauch erklärte seinen Protest damit, dass er der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen nicht länger zusehen könne: „Diese Bundesregierung hat offenbar nicht das geringste Interesse, wenigstens die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. Die Wissenschaftsleugnung von Nehammer und Co. kostet schon heute Menschenleben und ist eine gefährliche Bedrohung für die Zukunft von uns allen. Ich werde so lange lästig sein, bis Österreich seine globalen Hausaufgaben gemacht hat.“

Die Aktivisten blockierten den Verkehr im Norden Innsbrucks.
© Letzte Generation Österreich

Vera Sokol, die als Sozialarbeiterin arbeitet, hat sich dem Protest ebenfalls angeschlossen: „Ich arbeite seit 33 Jahren mit Jugendlichen. Somit erlebe ich tagtäglich, dass der Klimanotstand ihnen große Sorgen macht und Ängste, Unsicherheit und psychische Belastungen auslöst, die bis zur Erkrankung führen können. Ihre Generation hat nichts davon zu verantworten, trotzdem müssen die jungen Leute die Konsequenzen für etwas tragen, das meine Generation verursacht hat.“

"Mega-Aktionswochen" in Wien angekündigt

Für Mai haben die Aktivisten am Dienstag "Mega-Aktionswochen" in Wien angekündigt. Ab 2. Mai sollen zumindest für drei Wochen wichtige neuralgische Verkehrsknotenpunkte bzw. Straßen blockiert werden. "Vielleicht schaffen wir auch eine vierte. Es wird jedenfalls das Größte, was wir jemals gemacht haben", sagte Sprecher Florian Wagner. Ob es in diesem Zeitraum auch in den Landeshauptstädten vermehrt zu Aktionen kommen soll, ließen die Aktivisten offen.

Inzwischen umfasst die Gruppe laut Wagner 800 registrierte Aktivisten, rund 100 davon sind demnach auch bereit, bei Klebeaktionen mitzumachen. Geplant ist wie bei den meisten Aktionen der "Letzten Generation", mit gezielten Straßen-Blockaden, die im Vorfeld geheim bleiben, den Frühverkehr möglichst nachhaltig zu stören.

Wie groß die Zahl der lose via Social Media mit der "Letzten Generation" verbundenen Sympathisantinnen und Sympathisanten ist, konnte der Sprecher nicht sagen. "Wir wachsen immer stärker, die Kurve steigt noch immer an", sagte Wagner. Derzeit würde der Gruppe die Politik – etwa mit dem von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) angekündigten "Auto-Gipfel" am Mittwoch – "auch in die Hände spielen". (TT.com)

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