30.000 Euro Schaden: Stadt Innsbruck bittet um Mithilfe bei Suche nach Brunnen-Statue
Einem Außerferner Feuerwehrmann ist am Sonntag das Fehlen einer von vier Putten an dem denkmalgeschützten Brunnen in Innsbruck aufgefallen. Sie dürfte bereits im März gestohlen worden sein. Die Polizei und die Stadt Innsbruck bitten um Hinweise.
Innsbruck – Wo ist der Wasserträger, der bisher mit seinen drei Kollegen den Leopoldsbrunnen im Innsbrucker Zentrum geziert hat? Diese Frage beschäftigt seit Montag das Landeskriminalamt. Die Beamten gehen davon aus, dass die 60 Zentimeter große und 30 bis 40 Kilo schwere Bronzefigur gestohlen wurde. Von wem, ist unklar.
Auch wenn es sich bei der Beute nicht um das Original aus dem 17. Jahrhundert handelt: „Der Gesamtschaden liegt bei rund 30.000 Euro“, sagt Lukas Morscher, Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck. Kulturstadträtin Uschi Schwarzl hofft, dass die Statue bald wieder an ihren Platz zurückkehren kann: „Die Stadt Innsbruck bittet um Mithilfe der Bevölkerung bei der Suche nach der vermissten Bronzefigur.“
Entdeckt hat den Diebstahl bereits am Sonntag ein Feuerwehrmann aus dem Außerfern. „Der Mann hat mit seinen Feuerwehrkollegen an einer Stadtführung teilgenommen“, erzählt Fremdenführerin Astrid Fill: „Als wir gegen etwa elf Uhr den Brunnen besichtigten, ist ihm das Fehlen der Putte aufgefallen.“ Am Montag verständigte Fill die Burghauptmannschaft in der Hofburg. Eine Anzeige bei der Polizei war die Folge.
Tatzeitpunkt eingeschränkt
Zunächst ging das Landeskriminalamt davon aus, dass die Bronzefigur irgendwann zwischen 1. Februar und 16. April gestohlen wurde. Dank Zeugenaussagen konnte dieser Zeitraum nun jedoch eingeschränkt werden, berichtete die Polizei am Mittwoch. Der Diebstahl muss sich somit zwischen dem Abend des 17. März (21.50 Uhr) und den frühen Morgenstunden des 26. März abgespielt haben.
Ein Glück sei nur, dass der Dieb lediglich eine Kopie erwischte, so die Fremdenführerin: „Das viel wertvollere Original der Putte befindet sich bereits seit vielen Jahren im Landesmuseum Ferdinandeum.“ Fest steht, dass der Dieb nicht sehr schonend vorging. „Da die Figur mit Kleber und Gewindestange befestigt war, muss der Diebstahl bewusst und unter großem Kraftaufwand erfolgt sein“, sagt Morscher.
Der Leopoldsbrunnen ist offenbar ein Anziehungspunkt für Vandalen und Diebe: „Auch der Dreizack des Neptun und der Speer der Diana sind bereits seit Monaten verschwunden“, weiß Fill. Sehr zur Freude mancher Touristen, die der Jagdgöttin Handys in die leere Hand legen. „Das schaut dann so aus, als würde Diana ein Selfie machen“, so die Fremdenführerin.
Das Landeskriminalamt (Tel. 059133/70-3333) hofft jetzt auf weitere Hilfe von Zeugen. Wer den Diebstahl beobachtet hat oder etwas über den Verbleib der Statue weiß, soll sich melden. (TT.com/tom)