Expertinnen weisen in Lienz den Weg zur passenden Pflege und Betreuung
In der alten Post in Lienz stehen zwei neue Care-Managerinnen bereit, um aus den Pflegeangeboten im Bezirk Lienz das richtige herauszusuchen. Angehörige werden entlastet.
Lienz – Wenn ein Familienmitglied von heute auf morgen pflegebedürftig wird, sind die Angehörigen oft überfordert. Ist der Sozialsprengel die richtige Adresse? Vielleicht das Wohn- und Pflegeheim, oder gibt es noch weitere Möglichkeiten? Darüber wissen die studierte Pflegerin Claudia Obererlacher und Sozialarbeiterin Lena Lepuschitz genau Bescheid. Sie sind so genannte Care-Managerinnen, also Koordinatorinnen für Pflege und Betreuung. Ihr Büro im ehemaligen Post-Gebäude (Bozener Platz 1) dient als Anlaufstelle. Der erste Schritt ist, abzuklären was für die betreffende Person gebraucht wird, wo das zu finden ist, wie der Weg dorthin aussieht und wie die Finanzierung läuft. Die beiden Koordinatorinnen beziehen die Angehörigen mit ein, machen Hausbesuche und vernetzen sich mit Pflegeeinrichtungen oder der Gemeinde.
Wie das konkret aussieht, beschreiben sie mit folgendem Beispiel: Eine 80-jährige Bäuerin, die mit ihrer Tochter auf dem Hof lebt, soll operiert werden. Die Tochter braucht selbst Unterstützung, sie kommt alleine nicht zurecht. Erst, als mit Hilfe der Gemeinde und dem Sprengel die Unterkunft und Betreuung für die Tochter gefunden sind, willigt die Mutter in die Operation ein. „Dazu kommt noch die Nachbetreuung der 80-jährigen Mutter, die nach der Operation auf den – nicht barrierefreien – Hof zurückkommt“, berichten Obererlacher und Lepuschitz.
Mit dem Care Management in Lienz ist nun ganz Tirol flächendeckend versorgt. Darüber freuen sich Landesrätin Cornelia Hagele und Landeskoordinatorin Gabi Schiessling bei der Präsentation in Lienz. Der Kontakt zum Osttiroler Büro ist unter care.osttirol@liv.tirol oder unter 0664 88985007 bzw. 0664 88985008 möglich. (co)
