Nach tödlichem Schuss

Strafverfahren gegen US-Schauspieler Alec Baldwin eingestellt

Die im Jänner erhobene Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen Alec Baldwin wird fallen gelassen.
© Imago

In einem Verfahren wegen fahrlässiger Tötung drohten Alec Baldwin bis zu 18 Monate Haft. Jetzt kann der Schauspieler erstmal aufatmen. Baldwin reagiert mit einer emotionalen Dankesbotschaft – doch die Ermittlungen gehen weiter.

Los Angeles – Das Strafverfahren gegen US-Schauspieler Alec Baldwin (65) nach einem tödlichen Schuss bei einem Filmdreh ist eingestellt worden. Die Sonderermittler der Anklage hätten die Einstellungsverfügung am Freitag (Ortszeit) eingereicht, teilte das zuständige Gericht in Santa Fe (US-Staat New Mexico) mit. Bereits am Donnerstag hatte die Staatsanwaltschaft in Aussicht gestellt, dass die im Jänner gegen Baldwin erhobene Anklage wegen fahrlässiger Tötung fallen gelassen werde.

Demnach waren in den vergangenen Tagen neue Sachverhalte bekannt geworden, die weitere Untersuchungen und forensische Analysen erfordern. Die Ermittlungen in dem Fall würden fortgesetzt, zu einem späteren Zeitpunkt könnte Baldwin erneut belangt werden, hieß in einer Mitteilung.

Unklar, wie scharfe Munition ans Set kam

Bei den Dreharbeiten zu dem Western „Rust" auf einer Filmranch in Santa Fe war die Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte eine Waffe bei der Probe für eine Szene bedient, als sich ein Schuss löste. In dem Colt steckte eine echte Kugel. Es ist unklar, wie die scharfe Munition ans Set gelangte.

Baldwin und die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed waren im Januar wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Beide haben die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen. Nach Mitteilung der Sonderermittler muss sich Gutierrez-Reed weiter vor Gericht verantworten. Die nächste Anhörung wurde für August festgesetzt.

Dreh wird fortgesetzt

Die Dreharbeiten zu dem Western „Rust" werden unterdessen eineinhalb Jahre nach dem Tod von Kamerafrau Hutchins auf der Yellowstone Film Ranch im US-Staat Montana fortgesetzt. Es sei „bittersüß", die mit Hutchins begonnene Arbeit nun mit früheren Kollegen und neuen Team-Mitgliedern zu beenden, sagte Regisseur Joel Souza am Freitag einer Mitteilung zufolge. Sie wollten mit der Fertigstellung des Films die Arbeit von Hutchins würdigen.

Die Dreharbeiten seien bis Ende Mai geplant, teilte die Anwältin der „Rust"-Produktion, Melina Spadone, mit. Funktionsfähige Waffen und Munition seien am Set nicht erlaubt.

Baldwin spielt in „Rust" den Banditen Harland Rust, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Zusammen mit seinem 13-jährigen Enkel muss er vor Kopfgeldjägern und Gesetzeshütern flüchten. Der Sänger und Schauspieler Patrick Scott McDermott (14) ist für diese Rolle neu an Bord.

Der Witwer der Kamerafrau, Matthew Hutchins, ist als ausführender Produzent dabei. Die Kamerafrau Bianca Cline wirkt auf Wunsch von Hutchins mit. Neben dem Western-Spielfilm soll gleichzeitig eine Dokumentation über Leben und Werk der getöteten Kamerafrau gedreht werden. (APA/dpa)

🔗 Mehr zum Thema:

undefined

Kamerafrau erschossen

Verfahren gegen Alec Baldwin soll laut Anwälten eingestellt werden

undefined

Neues Sicherheitskonzept

Eineinhalb Jahre nach tödlichem Schuss auf Kamerafrau: „Rust"-Dreh wird fortgesetzt

undefined

Hollywood-Star angeklagt

Tödlicher Filmdreh-Vorfall: Auch zweite Anhörung ohne Baldwin

undefined

Drohendes Strafmaß reduziert

Nach tödlichem Schuss am Filmset: Alec Baldwin plädiert auf nicht schuldig

undefined

Tödlicher Schuss bei Western-Dreh

Alec Baldwin punktet vor Gericht: Ein Vorwurf fallen gelassen