Große Beutegreifer

Heuer schon fünf verschiedene Wölfe und zwei Bären in Tirol nachgewiesen

Ein Bär tappte auch schon im Vorjahr in eine Fotofalle in Brandenberg.
© privat

Im Lechtal und im Unterland dürften Bären durch die Wälder streifen. Auch fünf verschiedene Wölfe wurden heuer schon in Tirol nachgewiesen. Laut Land steht die Sicherheit der Bevölkerung an erster Stelle. Zu Beginn der Weidesaison wird den Bauern zum Aufstellen von Schutzzäunen geraten.

Innsbruck – In Tirol wurden in diesem Jahr bereits zwei Bären und mindestens fünf verschiedene Wölfe nachgewiesen, teilte das Land am Freitag in einer Aussendung mit. Direkte Sichtungen oder Begegnungen mit Bären seien der Behörde allerdings nicht bekannt. Auch Wölfe traten im Siedlungsgebiet nicht in Erscheinung.

Wie berichtet, wurde ein Bär in Brandenberg und einer im oberen Lechtal nachgewiesen. Beide Exemplare tappten in eine Fotofalle. Auch Spuren im Schnee, Kot oder Kadaver von Wildtieren zeugten von der Anwesenheit der Beutegreifer. „Das macht gerade bei Bären in der Risikobewertung einen großen Unterschied. Alle Bären, die wir in Tirol in den vergangenen Jahren festgestellt haben, sind äußerst scheu. Die Wahrscheinlichkeit, in Tirol einem Bären zu begegnen, ist zudem äußerst gering“, wurde Martin Janovsky, Landesexperte für das Monitoring großer Beutegreifer, in der Aussendung zitiert. Jede einzelne der Behörde gemeldete Wahrnehmung werde genau analysiert, um mögliche Gefährdungen für die Bevölkerung einzuschätzen und zu bewerten, ob Maßnahmen zu treffen sind.

Geisler: „Sind in der Lage, sehr rasch zu handeln“

Das bekräftigte auch LH-Stellvertreter Josef Geisler mit Verweis auf die seit 1. April geltende Rechtslage in Tirol. Mittels Verordnung könne die Landesregierung ein Risiko- oder Schadtier zum Abschuss freigeben. Eine solche Verordnung trete dann unmittelbar in Kraft. „Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität. Wenn ein Risiko für Menschen besteht oder auch wenn erheblicher Schaden verursacht wird, sind wir in der Lage, sehr rasch zu handeln. Das gilt sowohl für Wölfe, Bären als auch Goldschakale“, so Geisler.

Derzeit gebe es keine Hinweise, dass die in Tirol nachgewiesenen Beutegreifer eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen, hieß es. Allerdings seien Nutztiere wie Schafe und Ziegen durchaus gefährdet – vor allem angesichts der beginnenden Weidesaison. Geisler rät zum Aufstellen von geeigneten Herdenschutzzäunen. Für die Anschaffung des Zaunmaterials gibt es eine Unterstützung des Landes.

Fünf verschiedene Wölfe nachgewiesen

Zwei verschiedene Wölfe tauchten heuer bereits in Osttirol auf, nämlich in Sillian und im Gailtal. Ebenfalls zwei verschieden Wölfe wurden im Brixental im Tiroler Unterland bestätigt. Von einem weiteren Wolf, der im Gemeindegebiet von Thiersee anhand einer Losung (Kot) bestätigt wurde, liegt noch keine Bestimmung vor. Auch im Wipptal wurde gesichert ein Wolf nachgewiesen. Aufnahmen eines Wolfes gibt es auch aus dem Ötztal. Etwas weiter zurück liegt der genetische Nachweis eines Wolfs in Serfaus.

Hinweise auf die Bildung eines Rudels auf Tiroler Gebiet liegen laut Land Tirol derzeit nicht vor. Allerdings sei im Vorjahr in Kärnten an der Grenze zu Osttirol bereits ein Wolfsrudel bestätigt worden. (TT.com)

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